Neues von Bibo Blogsberg #0

Ich ging neulich abends durch die Stadt, auf einer meiner Snapshot-Sprees. Ein bis zwei Mal im Jahr wandere ich los, ziellos hinein in die Blaue Stunde, um Blickwinkel auf meine Stadt neu zu entdecken. Ist nichts weltbewegendes, gibt mir aber immer das gute Gefühl, nicht vollkommen durchzudrehen. Ist also auch so eine ergotherapeutische Maßnahme, wie dieses Blog hier. Ich suche dabei vorrangig neue Aspekte an alten Steinen! Ich will ehrlich sein: Menschen zu fotografieren inspiriert mich nicht. Was einerseits daran liegen könnte, dass ich beruflich so schon genug mit welchen zu tun habe. Andererseits erfordert, ein Bild mit Menschen zu komponieren, wesentlich mehr Vorarbeit und Kuratierung des Sets / Hintergrundes. Alte Steine hingegen knipst man so, wie sie dastehen oder liegen. Und man scored dabei, oder nicht. Die Konsequenzen sind nur für einen selbst spürbar, indem man zufrieden ist mit seinem Werk – oder eben nicht… . Wobei man heutzutage dank voll-digitalem Arbeitsprozess zumindest keine Materialien (wie etwa belichtete Filmrollen) verschwendet hat, wenn’s mal nicht so geklappt hat. Die alten Steine sind nicht enttäuscht, wenn ein paar Posen nix geworden sind. Menschen unter Umständen jedoch schon. Also bleibe ich bei Steinen. Steine sind toll!

Nähe und Distanz…?

Wie ich so um eines der (nicht nur von mir) häufiger geknipsten Bauwerke unserer Stadt herumlief, hörte ich von der Balustrade eben jenes Gemäuers die Worte „Hey Onkel, mach ein Photo!“ Und die waren an mich gerichtet. Es waren – nach meiner optischen Distanzschätzung – drei junge Männer (also Anfang bis Ende 20) und einer von ihnen schien Gefallen daran zu haben, mich verbal herauszufordern, weil er wohl bemerkt hatte, dass ich schon ein paar Minuten knipsend durch die Anlage rings um das Gemäuer lief. Er wiederholte die Ansprache, so dass ich antwortete „Hey Neffe, ich hab keine Zeit!“ Ich schlug weiter meine Kreisbahn um das Ding, während auf der anderen Seite die drei herunterkamen und ein letztes Mal wurde die Ansprache wiederholt. Ich schüttelte schmunzelnd und schulterzuckend den Kopf und dann zogen wir alle unserer Wege. Und gelegentlich in den letzten Tagen dachte ich darüber nach, was das Ganze sollte. Ich meine, ich sehe in kurzer Cargohose, T-Shirt, Sneakern, mit ergrautem Haar und Wohlstandsbauch wahrscheinlich aus, wie eine mehr oder weniger typische, alternde Alman-Kartoffel. Ich nehme dem jungen Mann die Ansprache übrigens auch nicht übel. Ich war einfach nur überrascht. Und ich begann nachzudenken. Über Nähe und Distanz, über Kultur und Appropriation. Ja, die jungen Männer schienen, wenn man den sprachlichen Duktus und das Erscheinungsbild in Betracht zieht, jenem speziellen Stereotyp zu entsprechen, welches, dank medialer Überzeichnung von simpler Schwimmbadrandale, einmal mehr als virtueller Prügelknabe für die Möchtegern-Konservativen und auch die offiziellen Faschos der Nation herhalten muss – der Unterschied zwischen den zwei eben genannten Fraktionen ist neuerdings dank Friedrich Merz‘ Machtgeilheit ja kaum noch auszumachen. Was die öffentliche Debatte zu einem Ekelpfuhl des Fremdschämens für echte Demokraten macht.

Ein lächelnder Dritter!

Wir können einfach nicht mehr gelassen! Gelassen mit dem Anderssein Anderer umgehen. Gelassen Fünfe gerade sein lassen, wenn durch Dippelschisserei niemand gewinnen kann. Gelassen akzeptieren, dass ein freilaufender Löwe in Berlin möglicherweise einfach nur die Antwort der Natur auf menschliche Blödheit ist. Gelassen durch unsere Stadt gehen und unsere Stereotypen ins Leere laufen lassen. Gelassen bleiben im Umgang mit anderen Menschen. Denn am Ende des Tages ist es scheißegal, ob du einen Ferrari fährst, oder einen Ford, ob du Armani trägst, oder Adler, ob du alt, jung, dick, dünn, hübsch, hässlich, klug oder nicht so klug bist – wir sind alle nur Menschen, nachts im Liegen sehen wir alle gleich aus – und für keinen von uns hat das letzte Hemd Taschen… Ehrlich gesagt ärgere ich mich ein bisschen über mich selbst, dass ich die Chance nicht genutzt habe, mit den Dreien ins Gespräch zu kommen. Wer weiß, was wir hätten voneinander lernen können? Ob ich Angst habe, von so jemandem abends in meiner Stadt abgezogen zu werden? Nö, hab ich nicht; obschon es bestimmt Leute in meiner Stadt gibt, die Abends andere abziehen. Die tun das allerdings zumeist nicht direkt im Herzen der Stadt vor Hunderten von Zeugen. Und warum in drei Teufels Namen sollte ich jedem Menschen misstrauen, der nicht vorher einer Leibesvisitation und einem Lügendetektortest unterzogen worden ist. Da würde ich ja meines Lebens nicht mehr froh!

Ein lieber Freund hat mir die Tage von einer überraschenden Konversation erzählt, in die er mit einer Zufallsbekanntschaft geraten ist; und welche das Gegenüber als Verschwörungs-Clown offenbart hat. DAS kann natürlich auch passieren, aber seien wir doch mal ehrlich – nach relativ kurzer Zeit offenbart sich neben der Clownerie auch die Substanzlosigkeit der „Argumente“ deines Gegenübers, und dann entscheidet sich, ob’s hässlich wird, oder ob der Verlierer einfach den Platz räumt. Der Verlierer ist natürlich immer der Verschwörungs-Clown! Und du weißt genau, dass es eine Verschwörungsclownin oder ein Verschwörungsclown ist, wenn Cicero, Tichy, Compact, Junge Freiheit u. Ä. zitiert, bzw. als Quellen genannt werden. Da würde ich mich drei bis fünf Mal lieber mit dem „Hey Onkel!“-Rufer unterhalten, da kommt wahrscheinlich inhaltlich deutlich mehr bei rum. Ich wünschte gegenwärtig echt, ich hätte häufiger Zeit, mich einfach mal durch die Stadt treiben zu lassen. Aber im Moment habe ich ja nicht mal genug Zeit, mein Blog angemessen zu pflegen, weil so viele andere Dinge meine Aufmerksamkeit fordern. Man wird sehen. In jede Fall wünsche ich allen einen guten Start in die neue Woche und einen vielleicht nicht ganz so trüben August. Auch wenn unsere Natur den Regen gebrauchen kann, wäre es nicer, wenn dieser nur Nachts fiele. Immerhin sind jetzt auch in Baden-Württemberg Ferien… C U!

Auch als Podcast…

In Motion! – noch mehr gemischter Hass…

Bleib nicht stehen, sieh dich nicht um! Menschen mit Erfahrung im Flüchten drehen sich niemals um, denn wenn man sich umdrehte, würde man a) wertvolle Zehntelsekunden verschwenden, b) den Weg aus den Augen verlieren und müsste sich c) vielleicht einer realistischen Einschätzung der Chancen ergeben. Solange ich jedoch nur nach vorne schaue, gibt es Hoffnung, egal wie nah und heiß der Atem meiner Verfolger meinen Nacken trifft. Das alles ist natürlich nur metaphorisch zu sehen, denn ich schreibe diese Zeilen NICHT, während ich den „Running Man“ gebe. Auch wenn die Realumsetzung einer solchen Gameshow immer wahrscheinlicher wird, wenn ich mir die Masse egomaner Narzissten auf der Suche nach enfachen Lösungen für schwierige Fragen da draußen so anschaue. Wen ich meine? Ja die allermeisten AfD- und FDP-Wähler natürlich. Immer auf der Suche nach dem eigenen Vorteil, Solidarität und gesellschaftliche Verantwortung als Schimpfworte schmähend und dem manifesten Klimawandel einen Stinkefinger aus Abgasen zeigend. Aber wenn man halt nicht weiter als bis zum Rand des eigenen Portemonaies schauen / denken kann, kommt halt nur Scheiße aus Hirn und Mund. Bundesverkehrsminister? Bundesenergieverschwendungsverteidiger vielleicht. Bundesfinanzminister? Höchstens lächerlicher Bundesamfalschenendesparwichtel mit ambitionieren Großmachtträumen. Zu mehr taugen die nicht. Die anderen haben’s wenigstens nur auf den Titel des Stern geschafft und nicht in die Regierung. Und die Frage, ob sie auch was anderes könnte als Hass, konnte Frau Weidel nicht beantworten; sie könne keine Rechtsradikalen in ihrer Partei erkennen. Ist ja auch logisch – wenn man Kackfaschos in seinem Laden in verantwortlicher Position sitzen hat, kann man die ganzen NPD-Altlasten und das andere braune Geschmeiss im Vergleich ja kaum als radikal erkennen…

Ist gar nicht so einfach, an einem belebten Sommerabend zu so einem Schuß zu kommen…

Aus meiner ganz persönlichen Sicht leben wir momentan in entsetzlichen Zeiten, denen ich abseits dieser Äußerungen hier allenfalls noch mit Lethargie und Resignation begegnen kann, weil mir ob der ganzen anderen Probleme die ich beruflich und privat zu lösen habe, schlicht die Energie fehlt, mich auch noch mit diesem Dreck auseinanderzusetzen… Eigentlich… Rechtsruck: ja, viele Menschen sind halt einfach kackdumme Strolche und rennen den Rattenfängern hinterher. Man sollte meinen, dass eine erheblich bessere Informationsverfügbarkeit uns davor schützen sollte, aber Antisocial-Media-Blasen und russische Trollfabriken treiben nach wie vor ihr Unwesen. Wir sind schon seit 2015 mitten drin im neuen Kalten Krieg, nur für den Fall, dass ihr das noch nicht bemerkt haben solltet. Klima: wird jetzt halt immer schlechter und noch immer wollt ihr ganzen Idioten da draußen mit euren überdimensionierten Verbrennern bis an die Gammelfleischtheke fahren und verheizt dabei die Zukunft eurer Kinder um eurer Convenience willen. Wenn eure Blödheit nicht so traurig wäre, könnte ich mich jetzt totlachen. Aber schön brav beim „Klimakleber-sind-Terroristen-Narrativ“ jener Politamateure mitheulen, die euch schon seit 20 Jahren verarscht haben und euch immer noch weiß machen, dass Ausländer an allem schuld sind und es ein gottgegebenes Recht auf uneingeschränkten Ressourcenverbrauch für alle Bayern ähm Bundesbürger gibt… lächerliche Spackos allesamt. Die Grünen: ja, ja, an allem Elend des deutschen Michel ist eine einzige politische Kraft in Deutschland schuld. Wird dieses vollkommen unreflektierte, inhaltslose, verlustangstgetriggerte, lächerlich dämliche und vor allem ungerechte Gebashe nicht langsam langweilig. Sucht euch doch mal was neues. Arbeitet euch mal so richtig an den Nazi-Strolchen aus der AfD ab. DIE haben’s wenigstens verdient!

Ohne Stativ muss man nachts beim ISO-Wert evtl. Abstriche machen…

Ja, ich wollte mich eigentlich nicht mehr umsehen, aber ich halte es nicht aus. Im Grunde hätte ich mehr als genug mit anderen Dingen zu tun, aber sich nicht zu äußern und den ganzen Frust über die unverantwortliche Kurzsichtigkeit, die arrogante Egomanie, die immer den Anderen die Schuld zuweisende Untätigkeit und den Mangel an Solidarität meiner verfickten Mitmenschen einfach runterzuschlucken, bis ich daran elendiglich zu Grunde gehe, IST KEINE ALTERNATIVE! Und weil sanfte Worte offenkundig nichts bringen SCHREIE ICH EUCH HALT AN! NEHMT ENDLICH DEN FINGER AUS DEM ARSCH UND TUT ETWAS ANDERES, ALS AUS FRUST DIE AFD ZU WÄHLEN IHR DEPPEN! Es gibt nämlich nur wenige Wege, sich selbst noch härter ins Aus zu kicken, als DEN… Verlangt mehr Transparenz in der Politik. geht überhaupt wählen. Informiert euch aber vorher richtig: nicht bei Cicero, Tichy, Junger Freiheit, BILD und Konsorten. Oder wenigstens nicht nur! Diskutiert! Wichtiger Hinweis hierzu – Diskutieren bedeutet NICHT, das Gegenüber zu canceln, zu bedrohen, zu verjagen oder zu verkloppen, wenn es eine andere Meinung hat, als man selbst! Das ist Faschisten-Bullshit! Ich hab soviel anderen Scheiß am Hals, und nehme mir trotzdem am Samstagabend die Zeit, mich und meinen Kanal der Diskussion zu öffnen. Ich wünschte mir SO SEHR, DAS HIER MAL JEMAND VORBEIKÄME UND MIT MIR ERNSTHAFT DISKUTIERTE. Aber die ganzen Spacken lesen ja nie bis zu Ende. Ich hab Menschen satt. Steine sind toll. Meine beste Ehefrau von allen sagte heute übrigens, dass ich mal wieder am Burnout-Baum kratzen würde. Auf meine Entgegnung, dass aber noch keine losen Äste auf meinen Kopf geknallt wären, meinte sie nur, dass man aber schon die Früchte fallen hören könnte… Also, während ich langsam durchdrehe – viel Spaß beim Verjuxen unserer Zukunft, Nachbarn…

Auch als Podcast…

Aidoru – Vorbilder gefällig?

Ich hatte dieser Tage ein Gespräch mit meiner älteren Tochter. Eine Person aus ihrem weiteren schulischen Dunstkreis ist derzeit auf dem besten Wege in die ernsthafte Jugend-Delinquenz, und wir kamen in dem Zusammenhang natürlich auf die Frage, was dazu geführt haben könnte; und ob ihr das auch passieren könnte? Einer der Erklärungs-Ansätze bezog sich auf falsche Vorbilder. Lustigerweise wurden wir, während das Gespräch in unserer von mir chauffierten Familien-Droschke stattfand, von zwei Posern mit einer portablen Schwanzverlängerung überholt, welche einen Straßentunnel hier in der Stadt nutzten, um den Ferrari mal ordentlich röhren zu lassen. Auf die Frage, was Tochter Eins denn in diesem Kontext als falsche Vorbilder betrachten würde, kam wie aus der Pistole geschossen „Gangster-Rapper!“ Braves Kind. Wenn Sie in dem Alter schon in der Lage ist, hinter die Bling-Bling-Bumm-Bumm-Ficki-Ficki-Fassade eines nicht unerheblichen Teils dieser sogenannten Musiker zu schauen, muss ich mir zumindest über den Musikgeschmack keine Sorgen machen. Und für alle, die diese Art von Musik mögen: bei halbwegs intelligenten Texten, welche auf chauvinistische Erniedrigung von Frauen, das Dreschen von „Isch-bin-der-Babbo-du-Opfa“-Clichés und anderen machismoiden Quatsch verzichten, hör ich sogar mal rein. Versprochen.

Blick in die Weite – keine Vorbilder zu sehen…

Die zwei Typen in dem Ferrari entsprachen im Übrigen jedem denkbaren Cliché über Poser: jung, südländisch, auf diese spezielle Art gestyled, stets um Coolness bemüht. What was it, that seperated the boys from the men…? Ich denke, ich machte eine abfällige Bemerkung darüber, dass ich es für ziemlich unwahrscheinlich hielte, dass dieser Ferrari, so er sich denn überhaupt im Besitz des Fahrers befände, mit ehrlich erworbenem Geld bezahlt sein könnte. Das ist natürlich ein bösartiges Stereotyp. Vielleicht hat er im Lotto gewonnen, geerbt, arbeitet im spekulativen Finanzwesen, oder ist doch ein Tech-Startup-Genie; die Wahrscheinlichkeiten sind allerdings auf ganzer Linie gegen ihn. Wir bogen dann ab, während die Penisprothese – wie sich das in der Welt des Fahrers anscheinend gehört – unter lautem Getöse in die untergehende Abendsonne entschwand. Und ich fragte meine Tochter die Frage des Abends: „Hast DU denn Vorbilder…?“ Es dauerte einen Moment, und vielleicht lag es daran, dass wir schon fast zu Hause angekommen waren, dass sie mir entgegnete, dass ihr keine einfielen! Ich fragte dann noch, ob es denn Leute geben könnte, welche die Funktion eines Vorbildes einnehmen oder sie zumindest inspirieren könnten? Das wurde allerdings bejaht.

Wir waren auf Vorbilder gekommen, weil die anfangs erwähnte Person über sich selbst gesagt hatte, dass es dem Vater wohl egal wäre, in welchem Ärger sie gerade stecken würde. Und ich tat meine Analyse kund, dass dies ein Teil des Problems sein könnte, wenn es denn wahr wäre. Denn sich für DAS zu interessieren, was das eigene Kind tut oder lässt und Grenzen zu setzen, wenn man dies für angemessen und gerechtfertigt hält (auch, wenn das eigene Kind meistens anderer Meinung sein dürfte) vermittelt dem Kind ein Gefühl für die Konsequenzen des eigenen Tuns – und damit eine Selbstwirksamkeits-erfahrung. Beliebigkeit hingegen führt dazu, dass sich die Bemühungen, Aufmerksamkeit zu erlangen eventuell in eine pathologische Richtung entwickeln => et voilá: Delinquenz. Diese Analyse ist natürlich auf grund mangelhaften Detailswissens über die weiteren Umstände verkürzend und unvollständig. Aber Kurt Lewin, einer der Väter der modernen Sozialpsychologie – und bekannt für eines der ersten Modelle zu Führungsstilen – sagte ja bereits, dass Laissez-Faire die Abwesenheit von Führung sei; und nicht, wie oft fälschlicherweise dargestellt, ein Führungsstil, der den Geführten größtmögliche Freiheiten lässt. Abseits einer objektiv existenten Hierarchie, die ein Machtgefälle beschreibt (und so KANN man eine Eltern-kind-Beziehung auch charakterisieren) stellt sich immer die Frage, worin sich Führung konstituiert. Und da komme ich wieder zu Vorbildern…

Ein Vorbild ist – im positiven Sinne gedacht – ein Role-Model, an dessen Tun und Lassen sich Kinder und Jugendliche, aber auch Auszubildende oder Studenten orientieren können. Imitations-Lernen findet selbstverständlich auch (oder sogar vor allem) im Kontext von Sozialisation statt. Das Problem für eine pubertierende Jugendliche ist, in unserer von (anti)social media durchwirkten Welt herauzufinden, wer oder was tatsächlich als ein solches Role-Model taugt. Würde ich allerdings versuchen, ihr vorzuschreiben, an wem sie sich zu orientieren hätte, würde ich unter Garantie etwas völlig Anderes erreichen. Nur was, das lässt sich eher schwer vorhersagen. Wir Erwachsenen meiner Generation haben diesen Prozess ja alle selbst mal durchlaufen, leider aber offenkundig vergessen, wie schwer das alles ist! Und heute ist das noch viel schwerer als vor 35 Jahren, als es vielleicht 5 oder 6 Fernsehprogramme, kein Internet, keine social media und ansonsten vor allem die eigene Peergroup gab. Verdammte Axt…

Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine große Tochter, wenn sie eine Weile darüber nachgedacht hat, auf die Frage nach Vorbildern doch eine Antwort geben könnte. Vielleicht möchte sie diese Frage aber auch gar nicht beantworten, weil sie vielleicht befürchtet, dass ich ihre Vorbilder nicht gut finden könnte? Oder weil sie manches erst noch für sich selbst rausfinden muss/will? Und vielleicht wechseln diese Vorbilder auch noch dann und wann? Ich konnte meiner Frau die Frage, was in dem Alter meine Vorbilder gewesen wären, auch nicht wirklich beantworten. Vielleicht, weil es eine – in meiner Erinnerung – emotional sehr fluide Zeit war. Mein Fazit aus der Erfahrung ist, dass wir als Eltern vermutlich selbst als Vorbilder nur bedingt taugen und auch keine Ratschläge dazu geben sollten, wer als Vorbild taugen könnte. Vielmehr besteht unserer Aufgabe darin, unseren „Lieben Kleinen“ als Grenze, Brandmauer, sicherer Hafen, aber manchmal auch böser Papa so lange zur Seite zu stehen, bis sie selbst ein informiertes Urteil darüber treffen können, wer denn geeignet sein könnte. Ich sehe Tochter Eins da allerdings auf einem guten Weg. Ich muss mir allerdings mal dringend wieder Gedanken machen, wer meine Vorbilder waren und sind, falls sie mal zurückfragt. Ein Aidoru (Idol) ist sicherlich William Gibson; denn ich wäre auch gerne ein so lesenswerter und erfolgreicher Autor. In diesem Sinne – verdampft nicht. Hoch die Hände – Hitzewende.

Auch als Podcast…

Der Storyschreiner N°1 – Neues aus Kannitvastan

Geschichtenerzählen ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst; bei deren Alter sind wir uns zwar auch noch nicht so recht sicher, man kann aber sagen, das über viele Jahrtausende die einzige Möglichkeit, Geschichten für die Nachkommen zu konservieren darin bestand, sie von Generation zu Generation, von Barde zu Barde, Herold zu Herold weiterzuerzählen. Eine notwendige Gedächtnisleistung, die dazu führt, dass einem Manches an den überlieferten Liedern, Epen, Gedichten, Märchen, Fabeln, Dramen, Tragödien, Komödien, etc. heute formelhaft vorkommen mag. Weil diese großen Mengen an Content ja memoriert und aus dem Gedächtnis rezitiert werden mussten, war eine der wichtigsten Techniken, sich dabei vieler standardisierter Redewendungen zu bedienen, die zudem in das übliche Versmaß passen mussten. Die griechischen Tragödien zum Beispiel haben diese besondere Form, in welcher sie – über die jahrzehnte sehr zur Pein so manches Schölers – heute in den Reclamheftchen stehen, weil die Übersetzer versuchten, jene Versform ins Deutsche zu transponieren, in welcher sie zu ihrer Zeit in Altgriechisch dargeboten wurden. Die Verschriftlichung vieler Dichtungen fand ja erst lange nach dem Tod des jeweiligen Dichters statt.

Die Darbietung der derart memorierten Geschichten, also orales Storytelling war ein kollaborativer Akt, da zu jener Zeit durch die äußere Form der großen Geschichten das Denken sowohl der Erzähler, wie auch der Zuhörer strukturiert wurde. Wenn ich Gedanken nicht schriftlich niederlegen kann, sondern alles im Gedächtnis behalten muss und die Äußerung stets nur als flüchtige Momentaufnahme erfolgen kann (es gibt ja ohne Schrift auch keine Tonaufzeichnung), dann folgt jede Argumentationsstruktur notwendigerweise der inneren Logik der großen Erzählungen und bekommt so u. U. eine für unsere heutigen Begriffe eine eher rigide, teils redundante und/oder schablonenhafte Darreichungsform. Für jene, welche diese Geschichten in ihrer ursprünglichen Form erlebt haben, waren diese u. U. die Basis für ihr Verständnis der eigenen Kultur. Der Ausspruch, dass das Sein das Bewußtsein bestimme, bekommt in diesem Kontext eine ganz neue Bedeutung. Daraus folgt, dass eine neue Argumentation sich des vorhandenen Erzählungs-Kanons bedienen musste. Denn schließlich wurden nicht nur Geschichten erzählt, sondern auch kodifiziertes Gesetz, Erbfolgen, politische Entscheidungen; einfach alles, wofür wir heute mal eben eine Notiz machen, oder ein Dokument auf einem Computer erstellen, musste im Gedächtnis getragen und per Mund zu Ohr von Mensch zu Mensch übertragen (und hoffentlich auch verstanden) werden! [Wer sich mit dieser Betrachtung etwas näher vertraut machen möchte, dem empfehle ich Walter Ongs „Oralität und Literalität“, siehe unten]

Mir geht es vor allem um folgende Überlegung: ich betrieb Storytelling über Jahrzehnte nur im Hobbykontext als kollaboratives Medium, bei welchem ich die Story-Primer erzählte und verschiedene Plotpoints, Locations, Antagonisten, Sidekicks, etc. entwickelte, um diese nach und nach mit in die entstehende Geschichte einzuführen. Jedoch wurde erst durch die Teilnahme ALLER Beteiligten EINER der aus diesen Ingredenzien ermöglichten Verläufe der Geschichte im Prozess der Interaktion festgeschrieben – Pen’n’Paper-Rollenspiel in a nutshell. Heute jedoch interessiert mich auch noch eine andere Möglichkeit der Verwendung, nämlich als Einzel- oder Komplementär-Methode in verschiedenen Bildungsformaten und -kontexten. Ich habe allerdings mittlerweile auf Grund eines erweiterten Quellenstudiums und eigener Beobachtungen den Eindruck gewonnen, dass die Macht des gesprochenen Wortes, bzw. die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit eines Lehrsaalpublikums mittels einer Erzählung auf bestimmte Punkte und Inhalte zu lenken, einerseits hoch abhängig von der Übung des Anwenders im Geschichtenerzählen ist, und andererseits einer möglichst ablenkungsarm gestalteten Umgebung bedarf. Da wir jedoch nicht mehr bei Sonnen- und Fackelschein ohne Medieneinsatz unterrichten, kommt man da recht schnell an seine Grenzen.

Ich hatte ja bereits neulich erzählt, dass man beim Umherspazieren im Lehrsaal bei den SuS durchaus auf Tätigkeiten stößt, die mit dem aktuellen Unterrichtsgeschehen oder der gestellten Aufgabe eher wenig zu tun haben. Und wenngleich ich das zugegebenermaßen als Respektlosigkeit empfinde, ist mir bewusst, dass sich die Modalitäten der Medien-Nutzung in den letzten Jahrzehnten nochmals erheblich geändert haben. Was zu meiner Schulzeit üblich war, existiert heute heute oft genug höchstens noch als Legende. Die Ausgangslage für eine möglichst ablenkungsarme Umgebung muss damit als deutlich erschwert betrachtet werden. Bleibt also noch die Erzählkunst des Lehrers – der hier gegen Medien anerzählen muss, deren bunte Bildchen die jungen Erwachsenen im Lehrsaaal mit traumwandlerischer Leichtigkeit in andere Welten zu entführen vermögen. Man könnte sich jetzt darauf zurückziehen, dass Storytelling als Methode bei unseren übermediatisierten Generation-Z-Kindern nicht funktionieren könne. Wenn da nicht der Umstand wäre, dass ich mich neulich mit einer wirklichen Kennerin des Fachs austauschen durfte und ihre Erfahrungen eine andere Sprache sprechen! Es sei durchaus möglich, auch ein jüngeres Publikum mit einer mündlichen Erzählung abzuholen. Es käme auf die lebensweltliche Relevanz der Themen und die Zugänglichkeit der Sprache an – was mitnichten auf die Verwendung von Jugend-Sprech verweist, sondern die tradierten Topoi, welcher sich das mündliche Erzählen bedient; und welche die jungen Leute immer noch in der Schule kennenlernen. Die Klassiker können uns als Vorbild dienen. Danke, Reclam.

Ich befinde mich noch auf einer Reise durch Kannitvastan, da ich bestimmte Aspekte an oral storytelling, oder mündlichem Erzählen noch nicht soweit durchdrungen habe, dass ich mein Ziel einer Theoriebildung zur Verwendung als pädagogische Methode verfolgen könnte. Aber ich bin mir fast sicher, es immer besser zu durchdringen. Tatsächlich bekam ich von einem anderen ausgewiesenen Fachmann im Thema des Geschichtenerzählens den Ratschlag, mich auch ausdrücklich an meinen Erfahrungen im Pen’n’Paper-Rollenspiel zu bedienen. Ist vermutlich das erste Mal in meinem Leben, dass jemand von außerhalb meiner Rollenspiel-Bubble meinem diesbezüglichen Wissenschatz irgendwelchen Wert zuerkannt hat. Eine interessante Erfahrung. Wer übrigens Kannitvastan noch nicht auf der Karte gefunden haben mag: es ist jener magische Ort der Neugierde und Enttäuschung, der jenseits unseres Horizonts des bereits Gekannten liegt; manche nennen ihn auch „Kann nicht verstehen…“. Ich wünsche einen guten Start in die neue Woche.

Auch als Podcast…
  • Ong, W. J. (2016): Oralität und Literalität. Die Technologisierung des Wortes. 2. Auflage mit einem Vorwort von Leif Kramp und Andreas Hepp. Wiebaden: Springer Fachmedien GmbH
  • Ryan, M.-L. (Hrsg. 2004): Narrative across media. The Languages of Storytelling. Lincoln and London: University of Nebraska Press.

500 Gramm gemischter Hass zum Mitnehmen bitte…

„8 Seen, die Sie unbedingt gesehen haben müssen!“. „Die 10 schönsten Picknick-Locations rings um […]“. „Diese 5 Ausblicke auf […] dürfen Sie auf keinen Fall verpassen!“. Ich könnte im Strahl kotzen! Jede, wirklich JEDE VERSCHISSENE POSTILLE hat seit einer ganzen Weile Massen solcher Drecks-Artikel in ihrem Drecks-Portfolio. Genügt es nicht, dass Menschen den URBANEN Lebensraum der totalen Überfüllungsvernichtung unterziehen? Muss ich diese ganzen wohlstandsverwahrlosten Klimawandel-Ignoranten auch noch dahin locken, wo die vage Chance bestehen könnte, etwas Natur zu erhalten? Gleiches mit Urlaubs-Locations, die erst investiert haben, um attraktiver zu werden, und jetzt nicht selten rumjammern, weil so viele Touris kommen – attraktiv bedeutet anziehend, und mehr Anziehung bedeutet automatisch mehr Menschen = weniger Platz = mehr Müll = weniger schön und lauschig = irgendwann wieder weniger attraktiv; hat euch das vorher keiner erklärt, ihr Spackos? Oh Mann, wir Menschen haben es immer noch nicht verstanden, dass das Alt-Bundesrepublikanische Credo „Isses weit, oder können wir fahren?“ und dieser überall formulierte Anspruch auf drei Wochen all-inclusive Hautkrebs-Förderungs-Party-Saufen am Mittelmeerstrand (prolliges Ersatzprogramm für Urlaub) auf den „Müllhaufen der Geschichte“ gehören. Ebenso wie im Übrigen auch jene Nazidioten-Partei, deren Vertreter dieses Diktum schon selbst benutzt haben.

Ich betrachte mein eigenes Fortbewegungs- und Konsumverhalten mittlerweile unter Gesichtspunkten, die mir zugegebenermaßen vor einigen Jahren auch noch nicht in den Sinn gekommen wären. Und genau deshalb bin ich höchst dankbar, daran erinnert zu werden, dass wir noch eine Menge mehr tun müssen! Immer wieder höre ich da draußen „Unser Wohlstand wird schwinden! Wir werden am Hungertuch nagen! Wir werden unseren Lebensstandard verlieren! Es wird nie wieder so sein, wie in der guten alten Zeit!“ Dazu hätte ich ein paar Gedanken, die ich gerne teilen möchte:

  • Wohlstand: Unser Wohlstand besteht darin, arbeiten zu gehen, um Geld verdienen zu können, mit dem wir dann Dinge kaufen, die uns davon ablenken sollen, dass wir arbeiten gehen müssen, weil wir sonst kein Geld hätten für die Dinge, die uns von der Notwendigkeit des Arbeitengehens ablenken, weil… Hat IRGENDJEMAND da draußen sich mal die Frage gestellt, was er/sie/them WIRKLICH braucht von all dem ganzen unnützen, teuren, Energie verschwendenden SCHEISS, den wir Jahr für Jahr aus den Konsumtempeln in unsere ärmlichen Hütten tragen? Beispiel: NIEMAND braucht ein Smartphone für 1.500,00€. Die Aussage „Aber es hat die beste Kamera und die beste Performance“ sind nichts weiter als Feigenblättchen, welche nur unzureichend die Fakten überdecken, dass keine Sau diese Performance wirklich nutzen kann, und wir es halt haben wollen, weil es uns einerseits über die sonstige Leere in unserem Leben hinwegtröstet, Anderen zeigt, dass wir uns auch ein solches Smartphone leisten können (welches ca. 50% seiner Besitzer auf Pump kaufen müssen…!) und weil wir zu schwach, zu unreflektiert und zu dumm sind, um Werbung widerstehen zu können. Wohlstand ist eine Illusion, denn je höher seine Netto-Bilanz ausfällt, umso höher ist der erzeugte Netto-Schaden an unserer Welt, zu dessen Reparatur wir dann widerum mit unserer persönlichen Netto-Bilanz zur Haftung herangezogen werden. Die EINZIGEN, die dann daran Wohlstand erlangen sind jene, die schon VIEL MEHR ALS GENUG haben. Kommt endlich mal klar auf diese simple Gleichung. Denn Ressourcen sind NICHT unendlich!
  • Hungertuch: It’s as simple as that, und ich muss dafür nur an mir selbst hinuntersehen: Mehr als zwei Drittel von uns hier im globalen Norden sind ZU FETT! Weniger von allem wäre weder schädlich noch schlimm, sondern schlicht gesünder für sehr viele von uns. Weniger fett zu sein, würde übrigens auch bedeuten, Milliarden und Abermilliarden an Gesundheitskosten für Diabetes, arteriellen Hypertonus, Beschwerden des Bewegungsapparates, Krebserkrankungen, etc. einsparen zu können. Was hieltet ihr so von SINKENDEN Krankenkassenbeiträgen?
  • Lebensstandard: korrespondiert mit Wohlstand! Wir alle rennen immer noch diesem Mantra eines dauerhaft notwendigen Wirtschaftswachstums hinterher, weil die Art, wie wir wirtschaften viel zu viel Fiat-Geld erzeugt; und der Kapitalismus den Konsum braucht, wie das Feuer die Luft. Und ebenso hinterlässt der Kapitalismus, wie wir ihn heute betreiben, allenthalben immer häufiger nur noch verbrannte Erde, schlechte Luft, Tod und Verderben. „Die Grenzen des Wachstums“, Club of Rome, 1972. LESEN BILDET. Manche von uns wussten schon vor verschissenen FÜNFZIG JAHREN, dass es so nicht ewig weitergehen kann. Und wir? Laufen laut pfeifend durch den finsteren Wald, um jene Monster zu verjagen, zu denen wir lange schon SELBST GEWORDEN SIND!
  • Die gute alte Zeit: Welche ist damit gemeint? Nazi-Deutschland? Die Weimarer Republik? Das wilhelminische Kaiserreich? Der Vormärz? Die Rennaissance? Das Mittelalter? Oder denken die allermeisten dabei doch lieber an die Wirtschaftswunderzeit mit ihrer chauvinistischen Unterdrückung der Frauen, den ganzen Altnazi-Chargen an den Schalthebeln der Macht (man denke an einen Hans Filbinger hier in Baden-Württemberg), politischem Blockdenken und der dauernden Angst vor einem dritten Weltkrieg? Die man halt so schön durch das Erreichen eines besseren Lebensstandards und immer mehr Konsum betäuben konnte? Na vielen Dank auch…

Ich erlebe Menschen, die – obwohl sie noch keinerlei Berührungspunkte mit der „Letzten Generation“ hatten – Gewaltphantasien pflegen und sich in der Folge auf eine Art über deren Handlungen erregen, die in mir den Verdacht aufkommen lässt, dass sie das alles noch nicht so recht zu Ende gedacht haben. Wir nähern uns gerade dem Kapitalismus im Endstadium und erleben gleichzeitig den dadurch befeuerten Egoismus im Endstadium! Von Humanismus und Solidarität außerhalb der jeweils eigenen kleinen Blase keine Spur! Vielleicht wäre es doch besser gewesen, keine Kinder in diese Welt zu setzen, auch wenn ich meine wirklich sehr liebe…? Trübes Wetter, trübe Gedanken. Vielleicht bin ich im Moment einfach erschöpft von all den Forderungen, denen ich dauernd gerecht werden soll? Vielleicht ertrage ich die zunehmende Zahl egoistischer Arschfratzen da draußen und die untreflektierten, von wenig echter Fachkenntnis getrübten Ansagen mancher Menschen einfach nicht mehr? Vielleicht muss ich ein paar Forderungen solcher Menschen einfach mal eine Absage erteilen? Vielleicht muss ich mich auch mal auf eine Straße kleben, und darauf scheißen, was Andere darüber denken mögen? Vielleicht würde ich einem gewaltbereiten Autofahrer, der mir dann wehtut auch einfach wehtun? Einfach weil es so, wie es jetzt ist NICHT WEITERGEHEN KANN. Ich kann mich nicht länger ins Private zurückziehen. Ich habe das ein Jahr versucht und es bringt mich auch nicht weiter!

Ich habe keine Ahnung, wie viele Menschen meine zugegeben biestriger werdenden Rants zu Ende lesen. Und normalerweise wäre es mir auch kackegal, weil dieser so genannte „gesunde Menschenverstand“ doch lediglich ein synonym für kleingeistig-verspießtes Besitzstandswahrertum á la Dieter Nuhr ist. Aber dieses Mal würde ich mich freuen, mehr Reichweite zu bekommen. Bleibt mir wahrscheinlich, wie immer, verwehrt, weil nur selbstvermarktendes Hübschmenschen-Influenzerantes Insta-Huren-Gesindel Reichweite bekommt. Style over substance! SOS! Ich will hier raus. Ihr anderen – seid willkommen im gutgebräunten, sauber gestylten, Sinn- und Hirnentlehrten bundesdeutschen Sommer. Und Tschüss…

Auch als Podcast…