Ach käm ich doch zur Ruh’…

Ja Urlaub ist was Tolles. Insbesondere, wenn man braindead durch die Wallachei stolpert (ich hoffe, ich tue dieser Gegend in Ungarn kein Unrecht, indem ich mal wieder in die Sprichwortkiste greife). Geistloses dahin schlurfen in Tatunion mit Auslöserdauerfeuer an der Handycam, dezent begleitet von gelegentlichem “Ah” und “Oh”, wahlweise aber auch “Man, ist das teuer?”, “Da hätte ich aber mehr erwartet…”, oder ebenfalls gerne “Ist hier aber viel los!”. Tja, auf die Idee mit dem Reisen kommen in der Reisesaison halt auch andere, daran könnte man sich schon mal gewöhnt haben.

Aber ja, die anderen Urlauber nerven nicht nur die Einheimischen, die ich gelegentlich mit sehr verkniffenem Gesicht an mir vorbei mäandern sehe; sondern auch mich. Es könnte an der vorgenannten Melange aus teils abwertenden Bemerkungen, grauenhaften Outfits und einer fast aggressiven Erwartungshaltung liegen – mein Urlaub, meine Stadt, Burg, Freizeitpark, was auch immer. Ganz so, als wenn das anmieten eines Ferienappartements an der Mecklenburgischen Seenplatte dazu berechtigt, die Müritz mit heim zu nehmen. Oder zumindest ein Exklusivnutzungsrecht daran erworben zu haben. Und dann sind da plötzlich noch andere Menschen…

Ja, manchmal fällt es mir, meiner ganzen humanistischen Gesinnung zum Trotze sehr, sehr schwer, Menschen zu mögen. Vielleicht liegt es daran, dass ich in meinem Arbeitsalltag so viel mit ihnen zu tun habe, dass einsame Einkehr in der Abgeschiedenheit eines Bergklosters für mich – zumindest ab und an mal für ein zwei Tage – nicht die schlechteste Alternative wäre. Inclusive Internet-Karenz! Ich habe allerdings herausgefunden, dass ich mir auch im Familienurlaub meine kleinen Freiräume schaffen kann, in denen ich mit niemandem interagieren muss. Zum Beispiel, indem man in den scheiß kalten Fleesensee hinaus schwimmt; na ja, eigentlich eher watet, ist das Ding doch 70 Meter vom Ufer für mich immer noch maximal hüfttief.

Sei’s drum, in solchen Augenblicken hat man Klarheit. Und wenn es doch nur für sehr kurze Zeit dauert. Und dann musste ich wieder feststellen, dass man die Tretmühle einfach nicht aus dem Kopf kriegt. wenigstens im Moment nicht. was mich vielleicht sogar weniger belastet, als meine Lieben. Wenn ich aus dem Urlaub komme, muss ich eine Entscheidung treffen, bzw. erzwingen. Man kann nicht Diener vieler Herren sein und allen gleich gut dienen. Das geht unweigerlich schief. Mal sehen, was draus wird…

Frisch von der Leber weg…

Kinder sind ein Segen! Für die Bekleidungsindustrie, weil das ständige durch die Größen Wachsen neuer Generationen für stetes Einkommen sorgt. Für Kinderbetreuer aller Art, weil es deren Jobs sichert. Für die Spielzeugindustrie sowieso, weil es die (und natürlich auch uns) ohne Kinder nicht gäbe. Und, ganz wichtig, natürlich auch für Psychologen, Pädagogen und Soziologen, weil man immer noch dauernd neue Theorien darüber entwickeln kann, wie Kind-Sein und Erwachsen-Werden funktionieren. Kurz und gut gesagt: Kinder generieren für einen erheblichen Prozentsatz der Bevölkerung deren Lebensunterhalt. Könnte daran liegen, dass ohne Kinderkriegen die Menschheit schon lange ausgestorben wäre.

Betrachtet man das ganze aus Sozial- und Ordnungspolitischer Sicht, wird die Sache mit dem Segen plötzlich sehr nüchtern. Erzeugt ein Staat durch seine Geburtenrate nicht einen steten (und vor allem ausreichenden) Nachschub an Netto-Zahlern für die Sozialsysteme, kommt er irgendwann in erhebliche Schwierigkeiten; das geht im Moment im Übrigen allen entwickelten Staaten in Europa so. Amore ist in Italien anscheinend auch nicht mehr die, welche sie mal war. Man kann das Problem umgehen, indem es einfach keine staatlichen Sozialsysteme gibt (fast alle Staaten der 2. und 3. Welt), oder indem man sie demontiert (Vereinigte Staaten). Will bei uns aber keiner, also bleibt es ein Problem, für das bislang keiner eine probate Lösung zu haben scheint (also eigentlich gibt es die schon, aber wer gibt schon gerne was von seinem, so sauer den, tatsächlich Werte schöpfenden, Menschen aus der Tasche gezogenen Geld her…).

Darum schafft der Staat auf Kosten derer, denen er eigentlich helfen sollte (vermeintlich) immer neue Anreize, sich doch stärker zu vermehren (Herdprämie, etc.), die jedoch alle am eigentlichen Problem vorbei laufen: in der BRD Kinder zu bekommen bedeutet, gegenüber denen ohne Kinder zurückstecken zu müssen, und zwar in vielerlei Hinsicht. Flexible Kinderbetreuung? Zumeist Fehlanzeige! Überhaupt einen Betreuungsplatz bekommen, insbesondere in der Stadt? Auweiauwei… Betreuungskosten, Verpflegung, Kleidung, Urlaube, der ständige Hype um die richtige Förderung der Brut, die elterliche Angst vor dem “Versagen” des Kindes (allüberall durch die Medien verstärkt, die einem den Eindruck vermitteln, dass wir alle morgen verhungern werden, wenn die süßen Kleinen nicht schon im Kindergarten Chinesisch, Klavierspielen und Programmieren lernen).

On Top kommen noch die ganzen Sponks und Pfosten, die sich entweder über die nervtötende Lautstärke aufregen, oder ungefragt Erziehungsratschläge geben, obwohl sie selbst über keinerlei Expertise verfügen – diese Menschen dürfen sich, sofern sie überhaupt über die kognitiven Fähigkeiten verfügen, sich in meinen Worten zu erkennen, von mir ein 100% biologisch abbaubares, vollkommen authentisches und – dieses Mal tatsächlich – böse gemeintes “FICKT EUCH!” abholen.

Ja, mich nerven meine Kinder manchmal auch so sehr, dass ich sie gerne in ein feuchtes, dunkles Loch sperren und den Schlüssel vergessen würde. Oder wenigstens mit Klettband an die Wand kleben und ein bisschen schreien lassen. Tue ich aber nicht, weil ich sie trotzdem liebe. Auch wenn sie mir meinen Urlaub weniger erholsam gestalten, als ich es mir wünschen würde. Wenn ich nach den Gründen suche, warum meine Gattin und ich uns vermehrt haben, dann bleibt am Schluss nur eines übrig: das Gefühl, dass wir ohne eigene Kinder furchtbar viel verpasst haben würden. Und das meint nicht nur Ärger, Erschöpfung, Geldknappheit und andere Sorgen. Kinder sind schon ein Segen – nur nicht immer. Und auch nicht für alle Aspekte des Lebens. Wenn man sich damit arrangiert hat, geht’s ganz gut. Schönen Tag noch.

True punks don’t need cyberware…

Every now and then I get to read, that cyberpunk is dead. It’s a janus-creature of prediction and conclusion that arises in more than one text committed to the topic. In some eery way that’s an oxymoron, because if you relate an entire text to a literary genre, just to declare it dead, you’re reviving it in the same time. At least kind of… To be honest, I was always oblivious to this declaration.

I made my first contact with cyberpunk in my mid-teens, something around summer 1990. Media reception was different back then, because the “old” channels of communication and distribution never neared the ubiquity of contemporary social media. So, in a sense, we are in the cyberpunk age, although I must commit, it doesn’t look anything like what was described, for example, in the novels of William Gibson. Maybe it’s better that way.

What little of the true meaning, most people conceived of the wealth of social criticism in cyberpunk was by far overweighed by the impact, the visual descriptions could deliver, back in the time. Interpretations took their ways, and out of the ashes of a dystopia, full of downtrodden loosers amidst a new wonder age of technological advancement rose an image, that – also by far – missed the inherent sense of angst regarding the possibly impending wake of artificial intelligence. What most people saw, simply was a latex clad, neon bright clash of technologically enhanced protagonists/antagonists, who simply fought the same fights, as they did before, in the archetypical action movies of the 80s. The essence of cyberpunk was butchered for flashing imagery, the masses could relate to.

As always, when financial interest meets artistic affluence, the product is styled to meet the financiers desires, thus exchanging meaning for mass compatibility. To be truthfully honest, when I was a teen, I was captivated by the imagery, too. It was cool, it was different, it had style. And the style lived on, being copied, adapted and incorporated to be part of the main stream. Hell yeah, it got duplicated so often, that it became boring. If somebody, his or her mind just fixed on the aforementioned style at this moment says, cyberpunk is dead, I must confess, that’s right. Because hyperbole use of the style killed it’s attitude, as of lately.

But that’s not cyberpunk. It’s just part of the described imagery, that some greedy media ravengers exploited for so long, that it’s not really of use any more. Again being honest, I still use the flashy, flamboyant style, because, I’m somewhat old school. I use it telling my stories, still being a pen and paper gamemaster since summer 1989… damn, you might call me a professional. But speaking of the essence of cyberpunk, we must recognice it is to be found underneath that polished surface. And our world has become – in quite more than one way – that dystopia full of the downtrodden.

Maybe, technological advancement didn’t follow predicted paths, as that never was the case in any way. But globe-spanning mega-cons, massive social inequality and dwindling social coherence, strange subcultures and no-go-areas – it’s all there. I simply need to take a look at the daily news and can walk away with a billion ideas, as to what story to tell. But I need to add a little glitz, because it would get to dark an gritty, if I simply used the world as is.

And here kicks in the main idea of cyberpunk: the lo-teks and the depraved, the loosers and the maladjusted, they are all able to find ways to defeat the just seemingly allmighty system. Whatever power thrown at them, they cope, they adapt, they survive – and sometimes they even succeed to the very best. Hope is the cure for society’s illnesses; not chrome, not drugs, not tech, but simply hope. If you ever become able, to come to that conclusion, you have become a cyberpunk yourself. And thus, in a somewhat complicated, sometimes lonely and always awesome way, I became one myself…

Ich unhöflicher Mensch…

Ich muss das einfach voran stellen, weil es mir wichtig ist: Ich liebe meine Frau sehr! Ich liebe auch meine Kinder sehr, aber die Beziehung zu meiner Gattin ist etwas Besonderes. So was muss man ja auch mal sagen in dieser Welt voller Hass, Chauvinismus und Rassismus! Jawoll!

Nun ist es aber so, dass die beste Ehefrau von allen (geklaut von Kishon, ich weiß) mich neulich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich in letzter Zeit ein paar meiner Posts hier mit “Ihr Lappen” beendet habe und dass sie das jetzt irgendwie beleidigend findet und das dieser Umstand für sie die gesamte Argumentation entwerten würde. Wie immer, wenn so ein Einwand kommt, habe ich gelächelt und gesagt, dass das jetzt halt so sei. Gedacht habe ich wohl, dass die Welt halt voller Lappen ist und man das ruhig auch sagen kann; insbesondere, wenn ich davon ausgehe, dass jeder von uns schon mal wie ein Lappen gehandelt hat.

Natürlich will ich meine Frau nicht beleidigen, das hat sie ja aus meiner Sicht nicht verdient. Trotzdem nehme ich den “Lappen” nicht zurück – and here comes, why: Spinnen wir den Gedanken weiter und nehmen mal an, dass mein bösartiger Generalverdacht der Lappigkeit keine Substanz und ich damit nun zu Unrecht jede Menge Menschen beleidigt hätte. Keiner von denen – außer meiner Gattin – hat das je kundgetan. Und warum? Weil der getroffene Hund bellt! Ich nehme mich ausdrücklich, wie ich hier schon des Öfteren betont habe, von den Inhalten meinen kritischen Tiraden nicht aus. Wir sind Menschen und damit extrem Fehlerbehaftet. Wir stolpern oft genug, einem trunkenen Festheimkehrer gleich von einem Fettnapf zum nächsten, dabei im Minutentakt Ressourcen und Befindlichkeiten vernichtend, als wenn es kein Morgen gäbe. Wir sind keine Menschen, sondern vielmehr überdimensionierte Elefanten in einer Welt aus Porzellan.

Meine Worte sind Waffen, die stechen sollen, weil ich hoffe, damit ein paar Lethargie-Opfer aus ihrem Merkelmüdigkeits-Topor aufzuwecken; sie dazu bringen möchte, sich ihres Verstandes und ihrer Stimme zu bemächtigen und auch nur das allerkleinst denkbare in Angriff zu nehmen, um diese Scheiße von Welt etwas erträglicher zu machen. Wenn ich dabei – nicht zu selten – wenig höflich zur Sache gehe, ist die Kritik meiner Gattin dafür ein Preis, den ich zahlen muss. Denn ich bin nicht bereit, einfach aufzuhören; kommt es mir doch so vor, als wenn die tatsächlich kritischen Stimmen immer leiser würden. Jene, die denken bevor sie posten. Jene, die nicht auf die billigste und plumpste Hass-Propaganda reinfallen. Jene, die eigene Ideen entwickeln und vielleicht sogar die eine oder andere umzusetzen versuchen. Jene, die nicht mehr Hass und Partikularisierung wollen, sondern mehr Solidarität und Integration.

“Sei du selbst der Wandel, den du in der Welt sehen willst!”.  Viel poetischer wird es hier nicht mehr – weder heute noch sonst wann. Keine Sorge, es wird immerhin auch nicht viel profaner als “IHR LAPPEN”. Aber das muss man als Leser hier abkönnen. Und wenn das jemand nicht passt, weil er sich doch beleidigt fühlt, darf er mir das gerne sagen. Ob’s was an meinem Verhalten ändert, sehen wir dann…

Death-Dislike…

Nehmen wir mal an, Facebook würde einen Dislike-Button einführen. Erscheint geschmeidig, oder? Endlich könnte ich diesen ganzen Idioten, die mich Tag für Tag mit Katzenvideos und stumpfsinniger Nazi-Scheiße fluten mal zeigen, wie sehr mich das nervt. Sounds perfect, doesn’t it? Nehmen wir nun weiterhin an, dass das Nutzen dieses Dislike-Buttons dazu führen würde, dass derjenige, dessen Beitrag ich disliked habe plötzlich einen schlechten Schufa-Eintrag bekommt, deswegen seine Wohnung gekündigt wird, seine Kredite platzen und er mitsamt seiner Lieben auf der Straße steht. Vielleicht wird er sogar entlassen…? Oha, dass wollte ich aber gar nicht – oder vielleicht doch?

Die so genannte Volksrepublik China führt gerade in einigen Modellstädten ein Social Rating System ein, in dessen Punktevergabe zum Beispiel der Konsum kritischer Medien, Freundschaft zu Systemkritischen Individuen, oder gar eigenes abweichlerisches Verhalten zu Abzügen führen. Je niedriger das Rating, desto schwieriger ist an höhere Bildung, Arbeit, Kredite, Wohnungen zu kommen. Das bedeutet, dass nicht sozial erwünschtes Verhalten dazu führt, dass man alle Chancen verspielt, Teil der Gesellschaft sein zu können. Teilhabe ist überall auf der Welt von bestimmten Ressourcen abhängig und wenn ich nicht über diese verfügen kann, gibt es für mich keine Teilhabe.

Momentan fließen “nur” Informationen aus verschiedenen Datenbanken ein, aber letztlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis es die Möglichkeit geben wird, andere Menschen direkt up- oder downzuvoten. Der Mechanismus ist einfach. Der Staat definiert in China, was sozialkonformes Verhalten ist, nicht jedoch, wie hier bei uns üblich, die Zivilgesellschaft. Wenn ich staatliche Sanktionen zu fürchten habe, die meine Teilhabe und meinen Wohlstand be- oder verhindern, überlege ich mir drei Mal, bevor ich etwas sozial (oder besser staatlich) nicht erwünschtes tue. Die Folge ist ein Klima der Angst vor Repressalien.

Das gibt es in China auch jetzt schon, doch so ein social rating system ist eine extrem perfide Methode, den Mechanismus der Unterdrückung weitgehend an die Unterdrückten outzusourcen. Denn indem ich den erst Wunsch nach Konformität und daraus resultierendem gesellschaftlichem Erfolg kultiviere und danach die Überwachung der Einhaltung der Spielregeln an die Spieler delegiere, spare ich mir einen Haufen Ressourcen. In dem Moment, da die Menschen an das gegenseitige up- und downvoting adaptiert sind, werden sie dessen Vorzüge für sie selbst entdecken. Unliebsame Konkurrenz? Da aktiviere ich doch mal mein individuelles Netzwerk und lasse einfach den Konkurrenten rausvoten. Und das ist nur eine denkbare Möglichkeit.

Man erzeugt dadurch eine weitgehende soziale Partikularisierung, die das Prinzip “divide et impera” (teile und herrsche) auf perverse Art zu Ende denkt. Wenn meine Bürger damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu beobachten, zu beurteilen und gegebenenfalls zu denunzieren, brauche ich viel weniger Polizei etc., um sie im Zaum zu halten. Das tun die schon selbst. Schaurige Zukunftsvision; zumindest für mich!

Und was sagt uns das über Facebook? Man versucht die – immer wieder laut beschworene – Flut von Hasskommentaren einzudämmen. Was lediglich dazu führt, dass mehr Menschen versuchen auszutesten, was so an Provokation geht. Und der Algorithmus produziert weiter munter soziale Blasen und betreibt so gesellschaftliche Partikularisierung und das sogar ohne die Möglichkeit des Dislikens. Für mich ist Facebook seit jeher eine Wundertüte der Sozialbeobachtung, ein Biotop des eigentlich Undenk- und Unsagbaren. Wenn es nach mir ginge, würde man alle Regulierungsversuche gegen Hate-Speech einfach sein lassen, denn wenn der Pulverdampf sich hebt, haben die Kombattanten dann wenigstens Gelegenheit, sich mal richtig die Meinung zu sagen. Uns fehlt direkter gesellschaftlicher Diskurs. Wie oft tauschen Rechts und Links (wenn man politische Spektren echt so simpel denken will) denn tatsächlich Argumente aus und nicht nur Worthülsen ohne Inhalt?

Wir brauchen sicher keinen social death dislike wie in China; aber wir brauchen wieder echte Diskussion. Hart aber fair, wütend aber ehrlich, ohne denk- und sprechverbote. Sollen doch alle mal sagen, was tatsächlich ihre Meinung ist und dann sehen wir weiter. Ich denke, so ein klärendes Gewitter braucht unser Land dringender, als eine weitergehende Kriegsbeteiligung in Syrien. Schönen Tag noch…

Gemeinde-Notfallsanitäter…?

Auf Facebook zu diskutieren, ist weiß Gott nicht immer fruchtbar, doch in diesem Fall ist es ein muss, dass ich ein Statement veröffentliche, weil es mir am herzen liegt, darauf aufmerksam zu machen, dass das Gesundheitswesen der BRD ein grundlegendes Umdenken braucht und keinen konservativen Sachwalter à la Jens Spahn. Zur Erläuterung: es geht darum, dass in England Advanced Paramedics nach entsprechende Schulung per Gesetzesänderung jetzt auch Medikamente verschreiben dürfen. Artikel und Diskussion finden sich hier! Hier nun meine Replik:

Ich weiß wirklich nicht, warum speziell Vertreter unseres Berufsstandes so entsetzt tun? Es gab schon immer mehrere Gruppen innerhalb des RFP: Jene, die am liebsten ohne jegliches Tiefenwissen pharmakologisches Jugend forscht spielen wollen; jene, die am liebsten alle Verantwortung auf den Arzt abwälzen, aber trotzdem als Retter gefeiert werden möchten; jene, die sich einfach nur eine Nische gesucht haben, in der sie dachten, vom Rest der Welt nicht allzu sehr behelligt zu werden; und tatsächlich auch jene, die sich seit Jahr und Tag FREIWILLIG fortgebildet haben, an ihrem Horizont arbeiten und mit Bedacht an einer Verbesserung des Status Quo für das RFP gearbeitet haben.

Ich muss Ihnen sicherlich nicht erklären, das das Ergreifen heilkundlicher Maßnahmen einer geeigneten Schulung und einer Kompetenz-Delegation bedarf. Mehr habe ich oben nicht gesagt. Wie eine solche Ausbildung aussieht (z.B. die in GB) ist damit nicht ausgesagt. Dass ein NotSan ohne Zusatzausbildung nicht Verschreiber sein kann, versteht sich schon durch NotSanG §4, Abs 2, Satz c. Aber wo steht, dass diese Ausführungen der Weisheit letzter Schluss sind.

Demographischer und Gesellschaftlicher Wandel fordern in (von vielen) nicht geahnter Weise ihren Tribut an das Gesundheitswesen und es ist an der Zeit, quer zu denken, um geeignete Lösungen zu finden. Der so genannte Gemeinde-NotSan könnte Teil der Lösung sein. Und er wäre nicht ohne Präzedenz auf deutschem Boden; man denke bitte an die Gemeindekrankenschwester…

Und der ständige Hinweis auf die Anzahl der Tätigkeitsjahre im RD ist kein hinreichendes Qualitäts-Kriterium, um Ideen abzuqualifizieren. Denn der Satz, der weltweit die meisten Menschen umbringt lautet “Das haben wir schon immer so gemacht!” “

Aus meiner Sicht ist damit alles gesagt.

Generation was-auch-immer…?

Menschen lieben Trends. Trends zu folgen gibt einem in einer (gefühlt) immer entgrenzteren Welt die Gewissheit (das Gefühl), irgendwo dazugehören zu können. Und das hilft doch bei der Bewältigung des Weltschmerzes, oder? Immerhin wissen wir ja seit dem nicht ganz folgenlos gebliebenen Buch von Ulrich Beck, dass wir in einer “Risikogesellschaft” leben. Soziologen, die sich mit ihren Publikationen ins helle Licht der nicht-fachlichen Öffentlichkeit trauen, ergehen sich gerne in Gesellschafts-Diagnosen und legen ebenso gerne auch gleich einen Lösungsvorschlag bei. Wichtig zu wissen ist dabei, dass auch Geisteswissenschaftler Trends lieben – insbesondere, wenn man jeweils ihrem eigenen folgt.

So ist das mit den Bezeichnungen für so genannte Jahrgangskohorten. Ich zum Beispiel gehöre nach üblicher soziologischer Meinung zur Generation X! Wir wären die ersten (und vermutlich auch Einzigen), die ohne den Eindruck des Krieges, dafür aber in dauerhaft wachsendem, allgemeinem Wohlstand groß geworden sind, denkt man. Menschen im nahem Osten, Schwarzafrika und Südamerika mögen das tendenziell anders sehen, aber wenn wir schon wissenschaftlich arbeiten, dann bitte mit reiner Nabelschau, was scheren mich denn die Probleme der restlichen Welt in meinem Elfenbeinturm. Man mag mir meine Polemik verzeihen, denn im Allgemeinen habe ich wohl nichts gegen Soziologen. Manches, was sie beizutragen haben, hilft mir sogar bei meiner Arbeit. Aber so manches möchtegern-kluge Büchlein kommt da doch mit einer arg verkürzten Weltsicht daher stolziert.

Das gilt auch für diesen lächerlichen Trend mit der Generation Y. Man soll es “Generation Why” aussprechen, weil die angeblich alles hinterfragen würden. Tut mir leid, aber wenn ich mir diese “Millenials” oder “Digital Natives” so anschaue und ihnen zuhöre, dann offenbaren nicht wenige von denen – speziell, wenn es um neue (soziale) Medien geht – ein überraschend großes Maß an Naivität im Bezug auf die reale Welt. Dazugehören scheint vielen da wesentlich wichtiger, als Dahinterschauen oder gar selber denken… Womit wir wieder beim Trend wären. Es scheint zum Zeitgeist zu gehören, mehr für sich zu fordern, seinen Wert zu reklamieren, zu widersprechen und Hierarchien anzuzweifeln. Warum das jedoch notwendigerweise so sein muss, diese Erklärung bleiben die Soziologen und auch die Vertreter der “Generation Warum” selbst einstweilen schuldig.

Man könnte konstatieren, dass tradierte Formen des Sozialen sich überlebt haben, weil ja jetzt alles hip und chic und digital und so weiter ist. Wenn man moderne Periodika liest, fragt man sich schon, ob es irgendwo noch Orte gibt, an denen malocht wird – so ganz klassisch im Sinne von Wertschöpfung im Schweiße des eigenen Angesichts. Denn auch in einer Wissensgesellschaft gibt es Arbeit, die manuell erledigt werden muss; die Pflege zum Beispiel. Da gibt es flache Hierarchien schon recht lange. Lässt man seinen Blick eine Weile schweifen, findet man heraus, dass es jede Menge Jobs gibt, die auch heute noch so funktionieren, wie seit Jahrzehnten. Nicht weil es dort keinen Innovationswillen gäbe, sondern weil manche Dinge halt so sind, wie sie sind und die Neuerfindung das Rad nicht runder macht. Und dann kommt so ein Schwafler wie der hier daher und will mir weismachen, dass ich ein sauteures Kommunikations-Seminar brauche, um mit Menschen reden zu können, nur weil die nach 1990 geboren sind…? Echt jetzt?

Sorry, Leute, die Generation Y gibt es so wenig, wie fliegende Schweine ohne Katapult-Benutzung. Und auch, wenn der eine oder andere das jetzt nicht gerne hört: auch die so genannten “digital natives müssen” sich mal daran gewöhnen, dass man Leistung zeigen muss, BEVOR man die Lorbeeren dafür ernten kann. Dass man sich auch einfach mal unterordnen können muss, weil es jemanden gibt, der über einem steht (und das vielleicht sogar mit gutem Recht) . Dass das abgefahrene neue Konzept für jemanden mit viel Erfahrung auch nix anderes mehr ist, als alter Wein in neuen Schläuchen. Und das das Rad an sich, so als Design betrachtet halt einfach schon saugut ist. Denn egal, in welchem Jahr ich geboren wurde – ein bisschen Demut hat noch keinem geschadet.

Ich sage nicht, dass wir keine Innovatoren brauchen, also Leute, die Dinge verändern (wollen). Doch bevor ich verändere, sollte ich mir darüber klar sein, mit welchen Mitteln, auf welchen Wegen ich welches Ziel erreichen will; und ob dieses Ziel eine Verbesserung des Status Quo darstellt. Und das kriegen Leute meiner Generation meist besser hin, weil wir halt ein bisschen mehr Erfahrung mitbringen. Und Tschüss, ihr Lappen.

Ich hör immer nur Gewalt…

…gegen Retter nimmt zu. Und dann werden irgendwelche Forderungen gestellt. Wahlweise will man Kameras in RTWs installieren. Oder man bietet Seminare zur Deeskalation an. Oder Selbstverteidigungs-Training extra für medizinisches Fachpersonal. Und die Gesetzte müssten ja auch noch weiter verschärft, oder wenigstens mal “richtig” angewandt werden. Oder man bietet den Kollegen Stich/Schuss-sichere Weste an.  Und überhaupt tun immer alle furchtbar betroffen, wenn wieder mal etwas passiert ist, obwohl man doch schon an so vielen Fronten etwas für die Einsatzkräfte tut. Aus allen Ecken des Netzes kommen sie dann und wollen irgend so einen Menschen, der was sehr Dummes getan hat an ein brennendes Kreuz nageln – oder schlimmeres… Lest doch besser erst mal diese Studie im Detail.

Tatsächlich ist mit dieser beschissenen, geheuchelten Entrüstung niemandem geholfen, denn wie wahrscheinlich ist es, dass irgendein verbal-aggressiver Netz-Troll in persona dazwischen geht, wenn irgend ein Mensch mal wieder was Dummes tut…? Genau – die geht asymptotisch gegen Null! Schauen wir uns also mal die ganzen anderen Strategien an: Wie war das noch mal mit Kameras? Die reduzieren die Gewaltbereitschaft des Gegenübers? Da sind verschiedene Forscher anderer Meinung! wird immer noch diskutiert, doch zu abschließenden Ergebnissen ist man noch nicht gekommen. Ergo: untauglich! Die Gesetze wurden bereits verschärft. Hier weiter zu diskutieren: untauglich!

Kommen wir zu Selbstschutz- und Selbstverteidigungs-Maßnahmen: Eine solche Weste ist beengend, sie bietet nur für einen sehr begrenzten Teil des Körpers Schutz und sie steigert das Aggressionspotential der Patienten und der Bystander, da es zu einer Gleichsetzung von Rettungskräften mit den Mitgliedern der Sicherheitsbehörden kommt. Gegenüber Polizisten gibt es nachgewiesenermaßen ein erhöhtes Aggressionspotential. Nicht mehr als Helfer sondern als Bedrohung der persönlichen Autonomie wahrgenommen zu werden macht es nicht leichter, mit dem Patienten ins Gespräch zu kommen.  Überdies vermitteln die Westen – genauso wie viele Selbstschutz-Kurse – ein trügerisches Gefühl der Sicherheit. Das Maß an Schutz, welches Gadgets und die vermeintlich durch 2x8h Training erworbene Souveränität im Umgang mit Konfliktsituationen bieten wird im Vergleich zu den tatsächlichen Risiken deutlich überschätzt. Insbesondere von unerfahrenen Anwendern. Im Ergebnis steigt die Bereitschaft, sich Konfliktsituationen auszusetzen, ohne tatsächlich dafür gewappnet zu sein.  Ich weiß, dass speziell die Anbieter von Kursen oder Schutzartikeln wie Westen und Pfefferspray (im übrigen privat nicht für den Gebrauch an Menschen zugelassen) das tendenziell anders sehen, da ihr Geschäftsmodell davon abhängt. Das ändert jedoch nichts daran: UNTAUGLICH!

Womit wir bei Deeskalation wären. Mit Verweis auf die eingangs verlinkte Studie lässt sich etwas plakativ sagen, dass es an Samstag-Abenden im Zusammenhang mit Alkoholkonsum durch junge Männer zu einem deutlich erhöhten Gewaltpotential kommt. Das war vor 20 Jahren auch schon so und sollte niemanden verwundern. Was mich verwundert ist, dass in diesen 20 Jahren meine Kollegen anscheinend nur wenig im bereich der sogenannten Soft-Skills dazu gelernt haben. Die heißen deshalb so, weil man bei korrektem Gebrauch derselben nicht auf die Schnute bekommt! Und genau da, scheint es zu fehlen. Zweifelsohne sind manche heute Gewaltbereiter; Aufrüstung des Rettungsfachpersonals zu Para-Police-Officers ist allerdings – zumindest meiner bescheidenen Meinung – nach die falsche Antwort darauf.

Und ja, dieser Artikel ist kein Aprilscherz, ihr Lappen…

Oh nein, ein Einsatz zum Schichtende…

…daran werde ich sterben! Echt jetzt? Also mal so ganz im Ernst: echt jetzt? Ich arbeite seit über 24 Jahren im Rettungsdienst. Erst als Zivi, dann während der Weiterbildung zum Rettungsassistent nebenbei, um etwas Kohle extra zu verdienen. Und schließlich seit dem Erwerb der Berufs-Urkunde immer in unbefristeter Festanstellung 100%. Ja, ich hab auch noch mein Upgrade zum Notfallsanitäter durchlaufen und nebenher ein Hochschulstudium abgespult. Ich weiß, dass Zeitmanagement ein extrem kritischer Faktor ist und ich mag meine Freizeit durchaus sehr gerne. Ich weiß aber auch, das von nix halt auch nix kommt.

Mein Arbeitsethos habe ich von meinem Vater mitbekommen. Und dafür bin ich Ihm bis heute dankbar. Denn er hat mich gelehrt, dass Einsatz sich lohnt, auch wenn man es vielleicht nicht auf den ersten Blick sieht. Nun arbeite ich in einem Job, in dem andere Menschen auf mich zählen (müssen), weil sie meine qualifizierte Hilfe brauchen. Mir ist durchaus bewusst, dass der Anteil der so genannten Bullshit-Einsätze (RTW mit Signal zum eingerissenen Zehennagel, klingt überzogen, gab’s aber schon) in den letzten Jahren überproportional zugenommen hat. Man könnte jetzt darüber räsonieren, warum das so ist, doch das ist Stoff für einen anderen Post.

Worauf ich hinaus will ist Folgendes: auch wenn der Calltaker auf der Leitstelle sein bestes gegeben hat, ist bis zu dem Moment, da ich den Patienten das erste Mal selbst in Augenschein nehmen kann oft unklar, ob es sich um einen Notfall handelt, oder nicht. Am Telefon passieren Dinge (ich bin selbst seit über 13 Jahren auch auf Leitstellen tätig), die man niemandem erklären kann, der das nicht mal selbst miterlebt hat. Deshalb bedeutet die Alarmierung zum Notfall in aller Regel, dass jemand ein, für ihn selbst dringendes, Hilfeersuchen geäußert hat. Ob das nun gerechtfertigt war, oder nicht, kann man ex post von Fall zu Fall gerne auch mal ausführlich diskutieren. Ex ante jedoch gilt es, bis zum Beweis des Gegenteils, als Notfall. Auch 3 Minuten vor Feierabend.

Insbesondere 3 Minuten vor Feierabend! Es entspricht leider mittlerweile aber den üblichen Gepflogenheiten vieler, vor allem jüngerer Kollegen, über jede Alarmierung im Pausen-Korridor oder kurz vor Schichtende zu diskutieren – sogar am Funk. Und das geht gar nicht! Wenn ein Calltaker eine Situation als Notfall einstuft, hat er dafür in aller Regel einen Grund. Und auch wenn jedem Dr. House’s Diktum im Ohr liegt “Menschen lügen!”, ist es nicht meine Aufgabe, weder auf der Leitstelle, noch im Fahrdienst, Menschen Lügen zu unterstellen, um einen Einsatz im Interesse der Kollegen herunterzustufen. Wenn meine Mutter wegen solchen Verhaltens Schaden erleiden sollte, kriege ich den Typ; und er wird keinen Spaß mit mir haben!

Und genau das ist die Prämisse, nach der man in diesem Beruf eigentlich handeln sollte: es geht um Menschen, die auch genauso gut Freunde oder Verwandte sein könnten und deren Leben oder Gesundheit in dem Moment als bedroht gilt. Was ist daran so schwer zu verstehen? Mein Arbeitsethos sagt, auch wenn mir die Knochen von einer anstrengenden Schicht schon weh tun mögen, dass Hilfe zu leisten die Verpflichtung ist, welche ich durch meine Berufswahl und die Unterschrift auf dem Arbeitsvertrag eingegangen bin. Daran sollten sich nicht wenige Kollegen noch einmal erinnern!

Ohne Frage passieren Fehler. Und ohne Frage sind manche Einsatzmeldungen diskussionswürdig – nachdem der Einsatz abgearbeitet wurde! Denkt mal drüber nach, Kollegen. Schönes Fest noch…

Everybody needs somebody…

Ich war gestern Abend schön einen trinken. Mit einem lieben Kollegen und Kumpel, mit dem ich einerseits über den Job aber auch über ganz mundane Dinge wie essen, trinken, Lebensraum gestalten, etc. reden kann. Es gibt ein paar Leute in meinem persönlichen Dunstkreis, mit denen man ganz locker einen langen Abend weginhalieren kann, ohne dass Langeweile oder gar genervt sein aufkommt. Er gehört definitiv dazu.

Es erscheint wohl auf den ersten Blick egoistisch, wenn zwei Typen abends alleine einen saufen gehen (so schlimm war’s nicht, wir sind immer noch locker zu Fuß nach Hause gekommen und meine Gattin war noch wach); hockt doch die arme Gattin/Freundin alleine, ganz ohne Entertainment zu Hause… Ja ne, is klar; und die haben auch keine Ahnung, wie man sich selbst unterhält, ne?

In einer Beziehung, insbesondere, wenn diese länger als drei Monate halten und damit den Hormon-Sturm überleben soll, kommt es stets darauf an, einerseits über alles mögliche miteinander im Dialog zu bleiben, andererseits aber auch die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden. Jeder von uns braucht ab und an seine kleinen Fluchträume, seine Möglichkeiten zum Ausbrechen, seinen ganz privaten geilen Shit, um die Batterien auffüllen und das Leben am Laufen halten zu können. Und ich will ganz ehrlich sein: über mein Business (Blaulicht, Blaulichtfuzzis ausbilden und so) kann ich besser mit jemandem reden, der’s halt gut kennt; im gegebenen Fall sogar aus mehreren Blickwinkeln.

So jemand, mit dem man einfach mal einen Abend gediegen verschwenden kann – zumindest könnten irgendwelche im akuten Selbstoptimierungswahn befindlichen Honks das unterstellen, immerhin werden kostbare Stunden einfach so ver(sch)ludert – so jemand braucht jeder Mensch. Und solche Zeiten, in denen ich nicht irgendjemandes Agenda hinterher laufen muss, brauche ich auch. Vor allem, weil es meist nicht meine eigene Agenda ist.

Für mich ist das eine entscheidende Komponente von Lebenszufriedenheit. Von mir aus könnt ihr es auch Glück nennen; das Kind braucht ja einen Namen. Was es jedoch nicht braucht, ist ein teures Ratgeberbüchlein, das mir erzählt, wie ich meine Tage mit mehr Sinn fülle. Oder einen Coach, der meine Work-Life-Balance optimiert. Ich fülle meine Tage lieber mit mehr Leben, da ergibt sich der Sinn ganz von selbst. Und für meine Work-Life-Balance reicht mir heutzutage das, was schon mein Vater wusste: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. in diesem Sinne: (F)Rohe Ostern…