The italian tales – series terminated!

Wenn man durch die nächtliche Toskana, die Emilia Romagna und die Lombardei eilt, weil halt noch viele 100 KM vor einem liegen, hat man Zeit zum Nachdenken. Zum einen, weil die anderen Fahrzeuginsassen das tun, was ich auf keinen Fall tun sollte, nämlich schlafen. Und zum anderen, weil speziell die A1 Bologna – Milano schlicht stinklangweilig ist. Und worum drehten sich die Gedanken: wann und wo der nächste Urlaub stattfinden soll. Wie war das noch gleich? „Du warst doch gerade erst?“ – „Ja, weißt du, das ist mehr so, wie eine Sucht…“ 😉

Es ist nun leider so, dass wir erstmal wieder zu Hause angelangt sind, nachdem wir mit großem Bedauern drei wundervollen Wochen Urlaub ade gesagt hatten. Ich persönlich bin hochzufrieden mit dem Ergebnis: Erholung und (weitesten Teils) Entsagung von den Fährnissen des Alltages. Die holen mich spätestens morgen früh, wenn ich an meinem Schreibtisch Platz nehmen darf, wieder ein. Die Kinder haben ja noch Ferien, aber auch die beste Gattin von allen, darf sich morgen früh wieder zur Arbeitsstelle schleppen. Wenigstens muss sie dabei nicht immer die 15° Steigung auf dieser Brücke überwinden,

Ponte della Maddalena – Provinz Lucca (auf dem Weg in die Garfagnana)

Ich werde heute morgen keine großen Reden schwingen. Nachdem ich mich in den Italian tales N°7 und N°8 an politischen Diskussionen auf Facebook abgearbeitet habe und auch in den Tagen zuvor wenig über den Urlaub an sich zu berichten wusste, gibt’s heute nur ein short statement in Stichpunkten:

  • Olivenöl, Rotwein & Weißwein vom Vermieter – sauber!
  • Jeden Tag mindestens 1000 Meter im Pool schwimmen – check!
  • Viele schöne und vor allem auch neue Orte entdecken – jawoll!
  • Dabei auch noch knipsen wie ein Gestörter – erledigt!
  • Jeden Tag lecker kochen – oh ja (mit insgesamt 8 x Grillen dabei)!
  • Lesen – 3,5 Bücher!
  • Immerzu in den Tag hineinleben und nicht zu viel planen – … und wie!
Fortezza del Girifalco, Cortona – Provinz Arezzo

Stellt euch mal vor, wie schön es sich unter den alten Kastanienbäumen vor dem Palas dieser Burg sitzen und essen lässt. Ungeplant, aber dennoch hoch willkommen.

Vielleicht ist es das, was mir ab morgen am meisten fehlen wird: Strukturlosigkeit. Sich treiben lassen; nicht nur im Pool nach dem Schwimmen, sonder überhaupt durch den Tag, durch die Landschaft, durch’s Leben. Wiewohl mir bewusst ist, dass ein zu wenig an Struktur einen sozial und kognitiv verelenden lässt, ist es das zuviel, dass mich in letzter Zeit beinahe geschafft hätte. Abseits der Dinge, die ich nach bestimmten Mustern erledigen MUSS, werde ich mal versuchen, es im privaten mit etwas weniger Struktur zu versuchen. Vielleicht hilf das, länger mit den Entzugsphasen (also den Zeiträumen ohne Urlaub) klar zu kommen. Das könnte eine der Säulen sein, die mich auch weiterhin tragen…

Abbazia di San Galgano, Chiusdino – Provinz Siena

Ihr anderen da draußen solltet euch über eure eigenen Säulen möglicherweise auch mal Gedanken machen. Muss ja nicht nachts im Auto sein. In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen schönen Tag – the italien tales, over and out!

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