…sind die nutzlosen, niederträchtigen, überflüssigen und absolut Brechreiz erregenden Kommentarspalten in sozialen Medien. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich mich voller Hoffnung auf „New Roaring Twenties“ geäußert; ich dachte damals wirklich, dass das neue Jahrzehnt uns alle eventuell auf einen besseren Weg führen könnte. Verschiedene soziale Bewegungen rings um den Globus hatten meine Hoffnung genährt, dass wir Menschen ES besser machen könnten. Doch was haben wir stattdessen bekommen? Covid19! So eine verf****e Sch***e! Eine Pandemie, die – und das kann man nach dem ersten Jahr leider unumwunden so sagen – in vielen Menschen das Allerschlechteste hervorgebracht hat. Covidioten, Reichsbürger, Esoteriker, Nazis und was ich nicht noch alles für Geschmeiß marschieren hinter den gleichen Fahnen her. Und unsere Politik? Macht Klein-Klein, verzögert, taktiert, verwirrt und verschleiert. Wenn das tatsächlich die Vorboten unserer „New Roaring Twenties“ waren, dürfen diese gerne ohne mich weiter röhren…
SO! Dampf ist abgelassen, die Tabletten wirken und der Blick klärt sich langsam wieder. Ohne Frage, dass war ein verrücktes Jahr! Für die Welt, weil sich die Pandemie als echter Stresstest für Regierungsformen, unsere Art zu wirtschaften und die Weltgesellschaft insgesamt erweist. Und für mich, weil ich in all diesem Chaos, allen Widrigkeiten zum Trotz mein Projekt zu einem guten Abschluss bringen konnte. Es hat Energie und Kraft gekostet, aber das sind Kosten, die man nicht aufrechnen darf, wenn man etwas Neues auf den Weg bringen möchte. Und ich bin glücklich und zufrieden, dass sich der Einsatz immer mehr lohnt. Im Übrigen denke ich, das auch die restliche Welt wieder auf den Weg finden wird. Alle beklagen immer, was wir alles verlieren, bzw. was wir schon verloren haben. Und denkt man an die vermeidbare Übersterblichkeit, darf man ruhig auch mal mit dem Finger auf jene zeigen, die dazu negativ beigetragen haben. Sie wurden oben schon benannt.
Abseits der individuellen Trauer um persönliche Verluste, die manchmal nur schwer zu ertragen ist (ich hatte mein Teil davon schon im Februar ’20) sehe ich jedoch auch Grund zur Hoffnung. Jedes Ende ist immer auch die Chance für einen neuen Anfang. Und alles, was wirtschaftlich verloren geht, regeneriert sich in anderer Form wieder. Was mich dauert ist, dass wir abermals ein Fenster für echten gesellschaftlichen Wandel zu verpassen scheinen. Wieder einmal ist es Politik für das Geld, nicht für die Menschen, welche das Handeln in unserem Lande (und vielen Anderen ebenso) bestimmt. Doch anstatt zu versuchen unsere sozialen, politischen und wirtschaftlichen Prioritäten einmal ehrlich auf den Prüfstand zu stellen, wird überall nur der Status Quo verwaltet, als wenn es kein Morgen gäbe. Doch das Morgen ist schon da, es hat nicht mal angeklopft, sondern einfach die Tür eingetreten und sitzt jetzt in unserem Wohnzimmer auf unserem Sofa. NEIN, damit meine ich keine Zuwanderer, ihr sch*** Nazis da draußen. Ich meine den Wandel, den Covid19 jetzt einfach nur noch katalysiert: wachsenden Nationalismus, Abschottung, Rassismus, Spaltung. Der Brexit und „America First!“ waren doch erst der Anfang vom Ende. Schaut auf die Visegrád-Staaten, dann wisst ihr, was eventuell in der EU als Nächstes kommt.
Ob ich ein Pessimist bin, wollt ihr wissen? Nein, bin ich nicht. Ich stecke irgendwo zwischen Optimist und Realist fest; momentan mit leichter Verschiebung Richtung Realismus. Aber ich habe Hoffnung, dass die Demokraten der Welt sich solchen Bewegungen entgegen stellen und dabei die Oberhand behalten können. Und ich wähle dabei bewusst einen Begriff aus dem Kampf, den kampflos werden die Wiedergänger der Undemokratie nicht wieder verschwinden. Sie brauchen die dargebotene Stirn jedes Aufrechten, um sie wieder in ihre Löcher zu treiben, wo sie hingehören. Immer wird gesagt, dass eine vitale demokratische Gesellschaft 10 – 15% Idioten und Faschos in ihrer Mitte vertragen kann. Das sehe ich auch so – aber nur, wenn die anderen 85 – 90% stets wachsam und kampfbereit sind, den braunen Abschaum in den Gully zu spülen, wenn es notwendig wird. UND ES IST JETZT VERDAMMT NOCHMAL NOTWENDIG! Andernfalls kapern diese Feinde der Freiheit nämlich auch weiterhin unter dem Deckmäntelchen der Meinungsfreiheit mit ihren Lügen, ihren Manipulationen und ihrem Getöse MEINE „New Roaring Twenties“! Und das Einzige was in denen erstmal röhren darf ist die Stimme der Demokratie!
Ich bin kein Narr. Die unheilige Allianz aus Faschos und Idioten wird nicht so mir nichts dir nichts verschwinden, solange jeder Fernseharmleuchter ihnen ein Mikro vor die Nase hält, in das sie dann munter „Lügen- und Systempresse“ hinein brüllen dürfen. Und mit Ruhm bekleckern sich unsere Medien seit Monaten nicht, wo jeder unwichtige Furz im Wasserglas zu einem Tsunami der Empörung aufgebauscht wird. Kommt mal alle runter von eurer Schnappatmung. Denn, wenn wir zur Sachlichkeit zurückkehren und den Feinden unserer Demokratie konsequent keine Bühne mehr bieten haben wir immer noch gute Chancen auf ein Jahrzehnt voller positiver Entwicklungen. Ob es intolerant ist, Covidioten, Faschos, Esoteriker und Reichsbürger vom öffentlichen Diskurs auszusperren? Gewiss. Aber wie Karl Popper schon 1945 in seinem Buch „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ erklärte, führt vollkommene Toleranz notwendigerweise zum Verschwinden derselben, weil sie von den Intoleranten vernichtet wird. In diesem Sinne fordere ich Intoleranz gegenüber den Intoleranten!
Auch wenn dieser letzte Post des Jahres 2020 wenig versöhnlich daher kommt, wünsche ich euch allen da draußen einen guten Sprung nach 2021. Möge es ein besseres, gesünderes, gerechteres, freundlicheres, glücklicheres Jahr werden, als jenes krisengeschüttelte, das nun hinter uns liegt. Wir hören uns…