Warum ich profane Architektur spannend finde…

Nun, weil sie dem Betrachter einen kritischen Blick abnötigt. Weil man sich immer wieder mit der Frage konfrontiert sieht, ob einem diese vollkommen profanen Bauwerke gefallen müssen, oder ob die bloße Notwendigkeit ihres Zweckes die Form der Darreichung rechtfertigt? Oder ob man dennoch wenigstens gewisse ästhetische Ansprüche hegen darf/muss?

Ich meine, dass die Auseinandersetzung mit unserer Umwelt auch bedeutet, dass wir solche Fragen stellen müssen. Weil unsere Umwelt unser Denken und unsere Empfindungen beeinflusst. Weil unsere Art zu leben durchaus auf den Prüfstand darf. Weil wir, wenn wir diese Entscheidung den Architekten der Industrie-Architektur überlassen einen Teil der Kontrolle über unser Dasein hergeben.

Ich gehe deswegen gerne nachts photographieren, weil einerseits zumeist weniger Menschen durch meine Motive latschen und weil ich die technischen Herausforderungen spannend finde. Ob ich diese angemessen meistere, darüber müssen andere urteilen.

In jedem Fall sollen Bilder nicht nur zum schauen, sondern auch zum Denken über das dargestellte und die Intentionen des Darstellenden anregen. Vielleicht muss ich doch mal über die Mythen des Alltages sprechen, die mich zu solchen Bildern animieren…

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