Satt am Sonntag!

Ich werde manchmal von einfachen Dingen getriggert. Zum Beispiel einem Hohkopf, der auf Facebook in einem Post alle Menschen, die ein Tempolimit fordern, pauschal als Dummköpfe abqualifiziert, was für sich betrachtet eine ganz schöne Nummer ist, weil es a) den Tatbestand der Beleidigung erfüllt und b) ALLES sagt, was man über Tempolimit-Gegner wissen muss. Die Fakten liegen seit Jahren auf dem Tisch; z.B hinsichtlich des Themas Klimaschutz durch Reduktion der CO2-Emissionen. Bei der Verringerung der Unfall-Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit. Noch heftig diskutiert wird der Einfluss von gezielten Tempolimits auf allgemeine Fließgeschwindigkeiten bei hoher Verkehrsdichte. Aber ich kann und muss – vollkommen ohne jede Ironie – sagen, dass jeder, der bei einer solchen Faktenlage auf seine freie Fahrt als freier Bürger pocht, nicht mehr ist, als ein egoistischer, asozialer Menschoid! Und ich habe die FDP (kurz für Faktenverdrehende Dampfplauderer-Partei) in der Ampel jetzt schon so hart satt, dass Neuwahlen eine verlockene Alternative darstellen. Keine Sorge, das wird nicht passieren; dazu sind sie ALLE viel zu geil auf ihre Posten und Pöstchen (und die CDU würde – vollkommen zu Recht – noch mehr abkacken).

Ob ich gerade geladen bin, wie eine 10er Haubitze? Oh ja, Freunde und Nachbarn; ich könnte mal wieder raus, wo der Maurer kein Loch gelassen hat, wenn ich mir diese ganzen Fratzen anschauen muss, aus denen sich sogenannter öffentlicher Diskurs heutzutage offenkundig zusammensetzt. Den meisten dieser, halbwegs aufrecht laufenden kognitiven Ausfallserscheinungen muss ich ja wenigstens nicht in realiter begegnen. Das würde manchmal interessant verlaufen; dessen bin ich mir sicher. Neulich lief ich dann aber doch so einem Kritikresistenten Online-Dogmatiker beim Verlassen meiner Arbeitsstelle über den Weg. Früher hat man sich mal ganz gut verstanden, aber Menschen entwickeln sich halt in unterschiedliche Richtungen. Bei Manchen, so würde ich vermuten, bringt der Alterungsprozess einfach nur all das Uncharmante zum Vorschein, das wahrscheinlich schon immer da war. Er war sich jedenfalls, wie immer, seit wir mal auf Fratzenbuch aneinander geraten sind, zu fein zum Grüßen, und machte stattdessen mit den anderen Menschen ringsum sein Ding. Fein für mich. Es erinnerte mich jedoch daran, wie sehr ich mittlerweile von der negativen Energie abgestoßen werde. Das geht mittlerweile soweit, dass ich manchmal ohne Rücksicht auf Verluste zurückbeleidige, und warte, dass ich auch mal ins Facebook-Gefängnis muss. Ich muss dieser Scheiß-Seite endlich endgültig den Rücken kehren.

Oft passiert es mir, dass ich in so einem toxischen Thread-Sumpf versinke, obwohl ich was Besseres, Sinnstiftenderes, Nachhaltigeres zu tun hätte – Bier trinken und ein Steak grillen zum Beispiel. Ich bin wirklich weit davon entfernt, ein Öko-Apostel zu sein, aber Fakten (wie die obenstehenden) sind halt Fakten. Diese zu ignorieren, weil man auf sein (nonexistentes) Recht pochen muss, die Welt nicht nur weiter zu verpesten, sondern dies auch möglichst zügig zu tun, ist nicht nur ein extremes Verkennen der Realität, sondern auch unfassbare Ignoranz für den kategorischen Imperativ. Und wenn Andere nun an ihren (fadenscheinigen) Begründungen festhalten, und selbstgewiss von sich sagen, dass Niveau nun mal von unten nur so aussähe wie Arroganz, sind sie halt leider trotzdem meistens einfach nur klugscheißende, arrogante Narzisse – nicht mehr, nicht weniger. Und ich schaffe es immer noch nicht, mich von diesem Müll fernzuhalten? Das Grauen hat wohl doch seine ganz eigene Faszination.

Während ich diese Zeilen schreibe, wird mir erst bewusst, wie sehr ich es satt habe, mir diesen Müll, diese negative Energie, dieses Egogebashe und diese verfickte televerbale Selbstherrlichkeit von diesen Typen anzutun – ICH BIN SATT AM SONNTAG! Und ja, es sind in den allermeisten Fällen Typen, die eine Fresse haben, so groß, dass ich subjektiv einen Braunkohlebagger bräuchte, um sie ihnen einzuschlagen. Und deshalb habe ich eben eine Entscheidung getroffen: Dies ist meine letzte Verlautbarung auf Facebook. Ich lösche mein Konto und bin zukünftig nur noch auf Insta und Twitter. Da ist es zwar auch asozial, aber wenigstens graduell besser. Wer mich lesen, hören oder erreichen möchte, weiß, wo ich zu finden bin. Ich schreibe hier eh für mich; um Reichweite ging’s mir nie. Schöne Woche; schönes Leben…

Auch als Podcast…

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