OH – MEIN – GOTT! Was für eine Frage. Ich bin doch dieser Typ, der sich halt einfach irgendwie durchwurschtelt und dabei seinen Weg findet (sucht). Der Konventionen oft als lästig, manchmal als ungerecht und allzu oft als schlicht unnötig empfindet. So wie Kleiderordnungen für Bankangestellte. Womit zwar gesagt wäre, was ich NICHT bin – nämlich ein spießiger Prinzipienreiter; nicht jedoch was ich bin. Also, was den Kern, die Essenz meiner Person ausmacht?
Bekanntermaßen ist das schwer zu fassen. Schauen wir uns die Sozialpsychologie an, entdecken wir Persönlichkeitsmodelle, welche diese oder jene Aspekte in jedem Individuum ausmachen wollen. Zum Beispiel das Big Five Model, welches, wie der Name schon sagt, Persönlichkeit anhand einer Ausprägungs-Mischung von fünf grundlegenden Dimensionen zu fassen versucht. Spannend. Gut beschrieben und durchaus in manchen Bereichen aussagekräftig. Ist aber für meine Zwecke gerade jetzt zu wissenschaftlich.
Ich will eigentlich nur herausfinden, ob ich mit meinen sozialen, politischen und ökonomischen Ideen tatsächlich soweit neben dem „Mainstream“ ticke, wie man das manchmal meinen könnte? Oder ob ich einfach nur zu viel in Filterblasen-verseuchten Facebook-Gewässern und Zeitungs-Kommentar-Spalten herum dümpele und dort auf zu viele Kanaillen treffe, die mein Bild von der Welt langsam aber sicher vollkommen versauen? Ich will mir eigentlich mein positives Menschenbild erhalten, denn im Grunde bereitet es mir Freude, mit Menschen zu tun zu haben; ihnen helfen, sie anleiten zu können. Auch, wenn das nicht immer irgendwohin führt.
Wahrscheinlich bin ich ein Narr, aber um das herausfinden zu können, muss ich mich wohl selbst exponieren. Denn seien wir ehrlich: wirklich etwas über die Menschen herausfinden kann man nur, wenn man sich selbst auf sie einlässt. Das werde ich versuchen, also mache ich eine neue Reihe auf:
Me, Self and I – Menschsein in Zeiten der Unmenschlichkeit
In der ersten Folge will ich mich mit der Frage beschäftigen, wo ich eigentlich politisch stehe. Gar nicht so einfach, denn drei Buchstaben reichen schon lange nicht mehr aus, um meine Gesinnung präzise zu beschreiben. Mal schauen, wohin mich das führt. Wir lesen/hören uns.