Nachtbetrieb in meinem Geist

Verdammte Scheiße, Weihnachten steht vor der Tür. Ich bin’s ja schon gewohnt, dass jedes Jahr vollkommen überraschend am 24.12 Heiligabend ist. Also nicht in dem Sinne, dass etwas an den Vorbereitungen vergessen wurde. Baum steht (und ist schön, wie jedes Jahr), Geschenke für die Kinder stehen parat, die Gans auch (ja, aber sicher bin ich ein Oldschooler – ich mag ein schönes Essen am heiligen Abend), selbst das in einem Vier-Personen-Haushalt übliche Chaos an umherfliegenden Dingen des Alltags wird langsam in seine Schranken gewiesen (nun, zumindest ein wenig…); aber das Weihnachtsgefühl stellt sich halt doch immer erst ein, wenn’s soweit ist.

Irgendwie hatte ich in den letzten Jahren jedoch gefühlt keinen solchen Dauerlauf bis zum, bzw. über das Fest hinweg. Dieses Jahr drückt das besonders intensiv. Ich weiß nicht, woran das liegt. Ich meine, mir ist schon durchaus bewusst, dass ich höchst wahrscheinlich überarbeitet bin und ein bisschen krank (vielleicht auch etwas mehr) und einmal mehr die Anflüge einer Depression verspüre. Kommt halt immer alles zusammen zum Fest der Feste. Alles zusammen genommen erklärt objektiv schon, warum ich mich fühle wie ein trauriges, platt gefahrenes Opossum. Und doch ist da noch mehr.

All die Unwägbarkeiten, mit denen 2019 aufwartet, all die neuen Anforderungen und Veränderungen, vor allem im beruflichen Bereich machen mir Sorgen. Nicht etwa, weil ich nicht über die notwendigen Skills und Kenntnisse verfügen würde, sondern weil mein Geist im Moment nach etwas mehr Sicherheit verlangt. Der ist im Nachtbetrieb. Will heißen, ihm ist zu dunkel. Natürlich einerseits im wahrsten Wortsinn, haben wir doch gerade die längsten Nächte des Jahres, aber andererseits auch emotional. Gute Voraussetzungen für das kommende Fest, oder?

Aus dem Grund habe ich einige Faktoren, die mich im Moment runterziehen weitest gehend aus meiner Wahrnehmung zu verbannen versucht. Denn manche Menschen, (insbesondere Verwandte) kosten mich zu viel Kraft und geben nichts zurück. Mein Verhalten mag man als harsch bezeichnen, aber man kann Menschen auch bewusst ausladen. Probiert’s einfach mal. Ich werde jedenfalls versuchen mich (zum größten Teil) während der Festtage mit Menschen zu umgeben, die mir gut tun und die anderen zu ertragen, soweit möglich und notwendig.

Ich hoffe nur, dass die Nacht-Arbeit dieses Wochenende meine mühsam gepflegte Resilienz nicht zu sehr in Mitleidenschaft zieht. Auch wenn es mir im Moment nicht nach Weihnacht ist, wünsche ich euch allen friedvolle Festtage. Bis zum Rutsch hören wir uns wahrscheinlich noch mal. Schönen vierten Advent.

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