So, jetzt bin auch ich (virtuell und implizit) von irgend so einem möchtegern-intellektuellen Rechtsaußen-Spacko bedroht worden. Es ist übrigens interessant. Am gleichen Tag hatte ich über die Beschwerde-Funktion von Facebook einen weiteren aus dem Feld gemeldet, der mich beleidigt hatte. Hat FB nicht interessiert, also nenne ich diese ganzen braunen Ar***geigen auch weiterhin, wie ich will. Wenn mich FB deswegen jemals sperrt oder mich einer von denen sonst wie privatrechtlich belangen will, fechte ich das bis zum BVG durch. Dieses Gelichter kann mich mal hintenrum heben – aber Obacht, ich bin schwer. Das könnte beim Orthopäden enden…
Es ist schon faszinierend, wie sehr der öffentliche Diskurs nicht mehr von Sachfragen, sondern nur noch von Dogmen und Emotionen beherrscht wird. Da kam ich dem Typ, der mich beschimpft hat doch glatt mit Fakten. Und was ist passiert? Nix! Noch nicht mal heiße Luft! Denn das ist alles was diese Typen drauf haben: nix außer Zahnbelag! Und doch muss ich gestehen, habe ich auch schon wieder die Schnauze voll von der Negativität. Und muss mir abends von der besten Ehefrau von allen sagen lassen, dass ich doch nicht alles lesen soll. Leichter gesagt, als getan. Die einzig gangbare Alternative wäre volle Abstinenz von FB und ähnlichem. Vor allem aber von FB. Und irgendwie ist das dann auch wieder so eine ambivalente Angelegenheit, denn es passieren ja auch durchaus positive Dinge dort. Und ein Grad an Vernetzung mit unterschiedlichsten Parteien, der anderweitig schwer aufrecht zu erhalten wäre. Aber ist es das wert?
Man bekommt heutzutage immerzu All-inclusive-Pakete angeboten. Das ist auch so eines: Vernetzung plus Verhetzung. Aber wenn man zu seiner Peer-Group sagt „Lasst uns mal was Anderes versuchen, weiterziehen, hier ist es nicht mehr schön!“ gibt es meist entweder überhaupt keine Reaktion, weil die Leute schon so verdammt lazy sind, dass es ihnen um Meilen am Popöchen vorbei geht; oder irgendeiner mopert rum, dass er dann die ganzen anderen Buddies auch zum Migrieren bringen müsste. Welche Buddies, verflixt? Meine persönlichen Netzwerke umfassen maximal zwei Dutzend Personen, von denen ich private Nummern, Mailadressen, etc. habe. Dafür brauche ich Fratzenbuch nicht. Und die Leute, bei denen man sich eh höchstens einmal im Jahr meldet (weil’s umgekehrt genauso ist) brauche ich einfach nicht in meinem Leben! Wenn man schon unbedingt etwas Minimalismus in sein Dasein bringen möchte, dann bitte nicht durch das unnötige Umgestalten der eigenen Hütte, sondern durch das bewusste Gestalten der eigenen Beziehungen. Bringt viel mehr!
Im Kern ist Facebook doch nur deshalb so groß geworden, weil Menschen dieses Gefühl haben, eine subjektive Leere in ihrer Existenz mit Bedeutung füllen zu müssen. Das ist noch nicht mal bewusst durchdacht, das passiert einfach. Aber was bedeuten Likes auf Facebook (außer einer kurzfristigen Stimulierung unseres Belohnungssystems)? Nichts. GAR NICHTS! Noch weniger, als sinnlose Bedrohungen durch irgendwelche Nazi-Spacken. Das ist alles nur virtuell. Stünde man sich in Persona gegenüber, wäre bei 99,99% dieser überlauten Heißdüsen die Luft raus, weil sie im tiefen Grunde ihres Herzens wissen, dass sich keine Sau für sie interessiert. Das geht mir mit meinen schlauen Sätzen hier in diesem Blog doch nicht anders. Nur dass ich all das hier tatsächlich in erstes Linie für mich und die Wenigen schreibe, von denen ich weiß, dass es sie interessiert. Der Rest kann mir gerne gestohlen bleiben.
Ist mein (oder auch euer) Absurdistan nach 31 vorangegangenen Posts aus dieser Rubrik tatsächlich noch „fresh“? Ich weiß es nicht, aber es fühlt sich nicht so an. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich – um der Abwechslung Willen – einige Posts, die theoretisch dazugehört hätten gar nicht erst in diese Serie gepackt. Das Thema ist für mich nämlich abgeorgelt. Also, die Pandemie und die ganze Idiotie, die ringsum stattfindet, meine ich damit. Das Absurd schon seit einer ganzen Weile vor dem ersten Lockdown das neue Normal war, muss ich regelmäßigen Konsumenten meiner Pamphlete vermutlich nicht extra erklären. Und damit ist „Fresh from Absurdistan“ offiziell beendet. Ich stelle die Tage mal was thematisch Neues auf die Füße. Für heute wünsche ich einfach ein schönes Wochenende!