Countdown to Christmas #2

Bleiben wir bei leichten Themen! Ich komme zu wenig zum Lesen. Stattdessen treibe ich mich viel zu oft im Internet rum und konsumiere Quatsch, den Andere abgesondert haben; oder noch schlimmer – ich konsumiere Dinge 😉 Wenn es um Content geht, bin ich bei der Themenwahl noch nicht mal besonders eklektisch. Obschon ich mich gelegentlich bei einer gewissen Redundanz hinsichtlich meiner Websuchen ertappe: ich schaue recht oft nach Gimmicks und Ideen fĂŒr die Lehre, Informationen ĂŒber Tech im allgemeinen (und verschiedenste Kameras und Fotografie im Besonderen), Pen’n’Paper-Rollenspiel und das Schreiben von Fiktion / Geschichten. Typischer Nerd-Stuff eben. Aber ich sollte mehr, und vor allem breiter gefĂ€chert lesen; was ich derzeit auch wieder ein wenig anzufeuern versuche. Bislang mit eher variierendem Erfolg. Aber, wenn man mein Such-Verhalten ein wenig analysiert, bleiben ein paar wenige Gedanken ĂŒbrig: er arbeitet zu viel – und spielt zu wenig! Verdammnis…

(c) by Monika Merz

FĂŒr das Zu-Viel-Arbeiten-Problem habe ich gerade eine Lösung; ich mache Urlaub! Der Booster hat ĂŒbrigens nicht besonders reingehauen. Leichte Schmerzen im Oberarm und dezente Schlappheit. Alles im Rahmen. FĂŒr das Zu-Wenig-Spielen-Problem arbeite ich gerade an einer Lösung. Einstweilen verabreiche ich mir fiktives Pen’n’Paper-Methadon, indem ich mich anderweitig mit Rollenspiel befasse. Ich baue, gelegentlich aus einer Laune heraus, Charaktere und lege die auf Halde. Manche davon enden dann als NSCs. Das hat zwei positive Effekte: einerseits ĂŒbe ich Storytelling, denn diese Chars brauchen ja auch Background-Stories. Und andererseits habe ich dann bei verschiedenen Gelegenheiten NSCs mit echter Tiefe zur Hand. Nicht wie diese 2D-Pappaufsteller in irgendwelchen MMORPGS oder Singleplayer-Games. NSCs sind das Wichtigste, denn ihre individuelle Agenda ist meist der Treibstoff, der das Spiel am Laufen hĂ€lt, Die Chars der Spieler brauchen Infos => NSC-Besuch. Sie brauchen Ressourcen oder VerbĂŒndete => NSC-Besuch. Sie planen irgendeine kritische Aktion und brauchen Ideen => gezielte NSC-Interaktion (könnt ihr auch gerne Nudging nennen). NSCs können auch einfach nur Fluff und Flavour einbringen. Oder – sie sind die Bösewichte, die ĂŒberwunden werden mĂŒssen.

Immer wieder denke ich darĂŒber nach, hier noch mehr zu diesem Thema zu machen. Ein bisschen Vlogging oder Streaming? Ich entschließe mich immer wieder dagegen, weil ich das GefĂŒhl habe, dass der Content-Gaul in der deutschen Szene gerade totgeritten wird. Und ich habe keinen Bock, mich mit Typen wie Collville oder Mercer messen zu mĂŒssen. Dazu habe ich weder das Budget, noch die Zeit. Andererseits – wenn mich jemand sponserte, warum nicht? Wird aber wohl nie passieren, denn da steckt den meisten, die als Sponsor in Frage kĂ€men vermutlich nicht genug verdienbares Geld drin. Mal davon ab, dass ich mein Hobby N°1 immer noch lieber als Indi-Underground-Ding wahrnehme, anstatt als die Industrie, die mittlerweile zumindest in Amerika daraus geworden ist. Ich habe kein Problem mit vielen, unerfahrenen neuen Spielern und Spielleitern. Ich habe ein Problem damit, dass beim Content mittlerweile der Production-Value (wie aufwendig die BĂŒcher und Accessoires gestaltet sind) wichtiger zu sein scheint, als der tatsĂ€chliche Nutzen. Mal davon ab, dass ich mir heutzutage nur noch selten was Neues kaufe. Weil’s meistens doch nur irgendein Aufguss ist, der ein (altbekanntes) Thema hoffentlich halbwegs frisch interpretiert. Meta-Regelwerke? Hab ich selbst auch eins geschrieben. Old-School Fantasy? Da stehen noch die alten Sachen im Schrank. Spezialgenres (Horror, Urban Fantasy, Steam-, Diesel, Atom- Cyber-, Spacepunk, etc.)? Baue ich mir auch selbst.

(c) by Monika Merz

Ich verstehe, dass es Menschen gibt, die damit ihr Geld verdienen (mĂŒssen). Andererseits könnten die auch was anderes, kreatives machen. Mich zwingt ja auch niemand, eine Rettungsdienst-Schule zu leiten. ICH WILL DAS! Genauswo wie ich zocken will, aber oft auf verschiedene Aspekte gekaufter Systeme nicht wirklich Lust habe. Man entwickelt in 32 Jahren – neben einem nicht geringen Repertoire – auch einen gewissen Stil. Und den möchte ich eigentlich nicht aufgeben, auch wenn ich immer noch gerne was dazu lerne. Witzigerweise fragte mich meine große Tochter dieser Tage, warum ich mich gerade mit MilitĂ€rtechnik beschĂ€ftige? Und ich sagte ihr, weil ich mich auf Grund des Rollenspiels im Laufe der Jahrzehnte mit unfassbar vielen Dingen beschĂ€ftigt habe, um besser erzĂ€hlen zu können: Philosophie, Diplomatie, Politik, Waffentechnik aller Zeitalter, MilitĂ€rstrategie aller Zeitalter, Religion in allen AusprĂ€gungen, Astrologie und Wahrsagerei, Computer- und Kommunikations-Technologie, Kunst, Architektur, Kommunikation als solche, und so weiter und so fort. Und bis heute ist mir das nicht langweilig geworden. Pen’n’Paper, aber auch andere Formen von Rollenspiel, sind wahrscheinlich das vielseitigste und vielfĂ€ltigste Hobby, das existiert. Gerade, weil man als SL Generalist sein MUSS, ist es immer wieder eine Herausforderung. Und im Moment misse ich diese tatsĂ€chlich.

(c) by Monika Merz

Jedesmal, wenn mein beruflicher Stress nachlĂ€sst, beginne ich mich sofort zu fragen, wann ich endlich mal wieder zocken darf; wobei zocken fĂŒr mich beide Seiten der MĂŒnze, also Spieler, wie auch SL meint. Denn schließlich ist auch der / die SL nur ein weiterer Spieler am Tisch, der einfach ein bisschen mehr Einblick in die Geschichte hat und auch seinen / ihren Spaß haben will. Daher wird auch in 2022 gelten – ALWAYS GAME ON! Vielleicht schenke ich mir zu Weihnachten die Zeit, eine neue Geschichte zu schreiben. Mal schauen…

Auch als Podcast…

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