Besseres Büro – bessere Arbeit?

Menschen, die von sich behaupten, dass Ihnen Äußerlichkeiten nichts bedeuten, sind in aller Regel entweder Lügner oder Mönche. Da ich weder besonders fit, noch besonders fotogen bin, bezieht sich der Begriff „Äußerlichkeiten“ in meiner Welt eigentlich immer auf Gimmicks. Für die Meisten sind die Dinge, mit denen ich hantiere, Wohlstands-Spielzeuge; für mich sind es, (neben dem Verspieltheits- und dem Haben-will-Faktor, der manchen Objekten wohl doch innewohnt) vor allem Werkzeuge. Bei Werkzeugen denken die meisten Leute an einen schicken Werkstattwagen mit diesem Marken-Steckschlüsselsatz, und dem Marken-Drehmomentschlüssel, und der Marken-Bohrmaschine, und…. Ich denke dabei eher an Geräte, die mir einerseits beim Recherchieren, andererseits beim Ordnen, Vertonen und Visualisieren meiner Ideen helfen. Also Kameras, Mikrofone, IT-Kram und so Zeug. Aber all diese Dinge brauchen ja ein Zuhause.

Das Zuhause für die letztgenannten Gegenstände ist üblicherweise ein Schreibtisch. Ich habe einen Schreibtisch – und im Moment ist das ein relativ konventioneller Ort; vielleicht bis auf das Feature der elektrischen Höhenverstellung. Wie das bei diesen schwedischen Produkten aber manchmal so ist: die Qualität gewisser Teile ist eher problematisch. Gerade die einfachen Schribtischplatten sind dünn, und pappig, und für manche Dinge überhaupt nicht geeignet. Wenn man einen höhenverstellbaren Schreibtisch hat, wäre es z. B. total fancy, wenn der Desktop-Rechner in einem Käfig unter der Tischplatte hängen könnte, weil sich dann die Kabelführung wesentlich geschmeidiger gestalten ließe. Da steht schließlich neben dem Rechner selbst noch einiges mehr am Platz. An derlei Praktabilität haben die skandinavischen Produkt-Designer jedoch nicht gedacht. Und jetzt braucht der Tisch halt ein general make-over.

Mittlerweile tummeln sich da diverse Klemmstative für Webcams, Mikrofone, und bald auch für die Monitore, wenn ich dieser Tage eine neue, stabilere Tischplatte installiert habe. Denn: versatility is king! In meiner Theorie wird das meinen Workflow beschleunigen, ja geradezu zum Abheben bringen und ich werde ein Projekt nach dem anderen… ach Käse. Ich will das einfach ausprobieren, denn tatsächlich kommt noch ein bisschen Kleinkram dazu und dann mag ich es gerne ordentlich. Mit den (semi)professionellen Twitch-Stream-Desks mancher meiner Schüler*innen und Kollegen*innen kann und will ich nicht mitstinken. Allerdings habe ich gerade die Möglichkeiten eines Elgato-Streamdecks für mich entdeckt. Damit steuert man manche Software doch sehr viel geschmeidiger und schneller. Steh ich voll drauf. Einzig mein Budget hatte mich letzthin davon abgehalten, hier noch ein wenig zu experimentieren. Doch im Moment ist das weniger das Problem. Zeit ist eher ein limitierender Faktor. Dennoch muss ich die nächsten Tage ein bisschen basteln, denn im Moment nerven mich die Limits meines Setups doch ziemlich…

Tatsächlich probiere ich zu Hause manches aus, was später in größerem Maßstab in meiner Einrichtung implementiert werden soll. Ich war schon immer davon überzeugt, dass mehr und tiefer gehenderes Wissen über die Werkzeuge, die man nutzen möchte nicht schaden kann. Und dieses Wissen schaffe ich zu Hause. Ich habe damit eine exzellente Ausrede dafür, in Gimmicks zu investieren, die ich für meine eigenen Projekte dann genauso nutzen kann. Ich träume nämlich immer noch davon, hier auf meinem Blog eine Interview-Reihe zu starten, mit den verschiedensten Leuten, denen ich so begegne. Und eventuell das Thema Lehr-Videos auszubauen. Und meine kreativen Kräfte auch mal für meine Buchprojekte zu nutzen. Und dann ist ein Schreibtisch, an dem man sich wohlfühlt, nicht einfach nur eine Äußerlichkeit, sondern eine Notwendigkeit, weil es den Workflow tatsächlich beflügeln kann. Nicht muss, aber doch kann. In diesem Sinne wünsche ich eine gute Woche. Ihr werdet ja sehen, was draus geworden ist.

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