Beannachtaí na hÉireann N°8 – Farewell is calling…

Die Suche nach Leprechauns und den sagenhaften Töpfchen voller Gold, welche sie angeblich bewachen blieb leider, vielen Besichtigunsgtouren zum Trotze erfolglos. In der Hinsicht ist die Bilanz des Urlaubs also nicht ausgeglichen. Aber gibt es sowas überhaupt – eine Urlaubs-Bilanz? Ich meine, natürlich geben wir Geld dafür aus und wäre ich ein echter Homo Oeconomicus, müsste ich wohl eine Skala einführen, wie erholsam / schön / lecker / lehrreich / beeindruckend / wasweißichnochalles der Urlaub denn war. Führen wir also eine neue Einheit ein (denn ohne Kennzahlen gibt’s keine Wirtschaftlichkeits-Berechnung!) Der RECREAT ist eine dimensionslose Zahl zwischen 0 und 1, so wie der Gini-Koeffizient. Ist der Wert unter 0,5 REC oder nähert sich gar den unteren drei Perzentilen an (0,1 – 0,3 REC), war der Urlaub Scheiße, steigt der Wert jedoch über 0,85 REC war’s Bombe… Und wie misst man das jetzt? Tja, da fangen die Probleme an. Ich könnte jetzt einen Graphen malen, was alles toll war und dann das Integral unter der Kurve bilden. Aber das ist alles Kokolores, denn Urlaub ist – zumindest im Idealfall – erlebtes Glück; und Glück kann man nicht messen (auch, wenn sogenannte Wirtschafts-Wissenschaftler das immer wieder behaupten).

Lough Derg, von den Graves of the Leinstermen aus…

Ich persönlich fühle meine Zufriedenheit lieber im Rückfahrt-Wiederstands-Koeffizienten REWIKOEF. Der funktioniert proportional zum RECREAT und liegt bei mir im Moment bei 0,95! ICH WILL HIER NICHT WEG! Und das schönste daran – ich muss nix messen, ich muss einfach nur auf meinen Bauch hören. OK, sollte man vielleicht nicht machen, wenn man gerade hungrig ist, aber im Großen und Ganzen fühlt man doch, ob’s geil war. Und das war es bis hierher ziemlich! Ich habe zwar nicht meine täglichen Bahnen im toskanischen Pool gezogen, dafür bin ich sogar bei Regen durch die hier umliegenden Hügel spaziert, habe gelesen, geschrieben, geknipst, ja sogar gebastelt (Nerd-Kram), versucht, mir keinen Druck zu machen, auch wenn ich zu Hause davon unvermeidlich empfangen werde – und ich durfte Menschen und Orte erleben, die mir Freude bereitet haben. Und ich habe hier so gut und ausreichend geschlafen, wie seit Monaten nicht! Mein Entschluss steht fest – ich will wieder her.


Nerd-Stuff 😉
…and even nerdier 🙂

Für’s Erste muss ich mich jedoch damit bescheiden, zu akzeptieren, dass vor allem die schönsten Dinge im Leben irgendwann ein Ende haben. Heute Abend gehen wir noch mal essen und dann hocken sich die beste Ehefrau von allen und ich, wenn die Kinder sich mal zurückgezogen haben, in Ruhe vor den Kamin. Einen Vorteil hat diese Location – wir müssen nicht in aller Herrgottsfrühe los, um den Stau vor’m Gotthard so kurz wie möglich zu halten. Ausschlafen, frühstücken, fertig packen, nach Dublin fahren, einschiffen, alles easy going. Ich habe neulich mal irgendwo gelesen, dass kurze Urlaube besser sein, weil man sich bei einem langen auch nicht mehr erholen würde, denn Erholung auf Vorrat gäbe es ja nicht, und dann auch genausogut nach 10 Tagen wieder arbeiten gehen könnte. War bestimmt irgendsoein Ratgeber-Fuzzi*ne/x, das/die/der auf Selbstoptimierung angewiesen ist. Ich könnte JETZT locker noch mal weitere drei Wochen Urlaub machen und wäre noch lange nicht ausreichend erholt – oder mit dem Besichtigungsprogramm fertig! Und dennoch lässt sich meine Zufriedenheit mit dem, was wir bisher hatten nicht leugnen. Ich denke, ich pfeife daher auch weiterhin auf Selbstoptimierung, wenn es sich nicht gerade um kognitive / intellektuelle Verbesserung meines Selbst handelt. Ich wünsche euch schon mal ein schönes Wochenende. Die nächste Sendung kommt wieder aus Deutschland. Bis dahin – Gach ádh atá uait!

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