Beannachtaí na hÉireann N°10 – Insight…

Wenn du dich nur am Rande mit der Welt befasst (und ja, sie befasst sich natürlich dennoch mit dir, egal ob du willst oder nicht), fliegt die Zeit nur so dahin. Die Tage fließen ineinander, die Erlebnisse, groß und klein, reihen sich wie Perlen auf einer Schnur. Und während du dich nur einmal kurz umgedreht und GELEBT hast, ist fast eine Woche dahin. Kein Grund zur Klage; vielleicht zur Verwunderung, aber sicher nicht zur Klage. Denn egal, was sich auch hinter irgendwelchen zukünftigen Zeitpunkten verbergen mag – genau hier und jetzt ist alles genauso, wie es sein soll. Und ich bin Gandalf. Denn ein Magier kommt niemals zu früh, oder gar zu spät. Er erscheint IMMER zur rechten Zeit. Und ich habe sogar einen Teil meines Zaubers wiedergefunden, konnte ich doch meine monatelange Schreibblockade überwinden. Wer weiß, vielleicht wird dat DIng doch noch dieses Jahr fertig. Was ich derzeit immer wieder bemerken darf, ist ein unerhörtes Aufleben meiner Sinne im Angesicht der atemberaubend schönen Landschaft. JA, wir haben auch alte Steine gesehen… aber die Natur-Szenerien lassen mich neu verstehen, warum die Menschen hier sehr lange (manche wohl bis heute) an mystische Wesen geglaubt haben. Denn mancher Ausblick führt einen – subjektiv – fort in eine andere Welt. Ich bin Fan des Fantastischen und natürlich spreche ich eben über mich. Was anderen durch den Kopf geht, wenn sie so etwas sehen, kann ich natürlich nicht wissen. Aber keine Sorge – ich wälze beim Durchschreiten dieser inspirierenden Lanschaft nicht nur TTRPG-Szenarien…

Allzu gerne lassen wir uns von Äußerlichkeiten ablenken. Allzu gerne ist es das Materielle, das zum Fokus unseres Suchens und Sehnens wird. Allzu gerne hetzen wir von A nach B nach C, immer in dem (Irr)Glauben, ALLES müsse schnell-schnell und effizient sein. Allzu gerne vergessen wir, wie verfi**t vergänglich wir sind. Allzu gerne versuchen wir, unser Licht heller scheinen zu lassen, indem wie jemand anders in den Schatten stellen. Und allzu gerne sonnen wir uns in der Illusion, Meister unserer kleinen Welt zu sein. Alles Mumpitz. Wenn du schließlich da oben stehst, auf diese gewaltige Szenerie hinunterschaust und mit einem Mal WEISST, dass das alles schon da war, als an dein Land, deine Stadt, deine Famile, DICH und dein verzweifeltes Bemühen, jemand oder etwas sein zu wollen noch nicht einmal ein einziger Gedanke verschwendet worden war; und dass es noch da sein wird, wenn du schon ein Dutzend Generationen lang zu Staub zerfallen sein wirst – dann begreifst du vielleicht endlich, dass du dein Leben nicht für irgendeine Ideologie, irgendeinen Hass, irgendeine Gier, irgendein fernes Ziel, irgendjemand anderes Agenda leben solltest, sondern für DICH, und deine LIEBE, HIER und JETZT. Vergiss den ganzen Tand und sei endlich mal ein Mensch. Ist natürlich leichter gesagt als getan, da wir alle eingespannt sind in ein – mal mehr mal weniger sichtbares – Netz aus Verpflichtungen, Bedürfnissen, Ideen, Wünschen, Überzeugungen und Normen. Aber nur weil etwas bislang immer so gewesen ist, stellt noch keinen hinreichenden Grund dar, dass es auch in Zukunft so bleiben muss. Wir wählen (zumindest in MEINER Heimat) unser Gift und unsere Waffen immer noch selbst… Darüber nachzusinnen, wie ich mich von manchen Dingen freimachen kann, passiert daher gerade mehr oder weniger von selbst

Ob man für diese Erkenntnis bis nach Irland fahren muss? Ne, vielleicht langt auch der Pfälzer Wald. Jedoch habe ich für mich ganz persönlich die Erfahrung gemacht, dass der Entkopplungsprozess, der schließlich solche Gedanken in Bewegung setzt bei mir ein paar Tage braucht, bis er volle Wirkung entfaltet; dazu muss man halt ein bisschen unterwegs sein. Und überdies kratzt es mich einen Scheiß, was andere darüber denken. Wer nach Malle fliegt oder eine Kreuzfahrt bucht, braucht sich über eine Reise nach Irland mit der ganzen Familie im eigenen PKW nicht zu beklagen. Ihr könnt euch die Ökobilanz ja mal selbst ausrechnen, wenn’s nicht zu viel Mühe macht. Das ich mich für die Reisen, die wir uns leisten nicht schäme, habe ich an anderer Stelle bereits dargelegt. Was wird aber nun tatsächlich am Ende hängenbleiben? Das weiß ich noch nicht, da ich a) weder im Traum, noch in der Realität wirklich Meister meines Schicksals bin, b) so wenig wie jeder andere Mensch hinter die Mauer der nächsten Sekunde blicken kann und c) Ideen und Pläne oft erst einmal reifen müssen. Außerdem kann ich ja nicht alles sofort in die Öffentlichkeit rausposaunen. Nur so viel: für’s erste sind wir noch ein Weilchen unterwegs. Und entlang des Weges warten noch weitere, sicherlich höchst faszinierene An- und Ausblicke; über welche ich hier evtl. berichten werde. Bis dahin für euch da draußen einen schönen Sonntagabend und einen guten Start in die neue Woche.

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