YEEHAA – Zeit für Rückblicke und Listicles! HAHA, Scherz; nicht bei mir, Nachbarn. Ich habe so einige Gründe NICHT zurückblicken zu wollen und werde dementsprechend lieber über die Zukunft nachdenken, wenn’s recht ist. Auf Zeit Online findet man ja schon einen Artikel mit dem Titel „Annus horribilis“ mit dem politischen Jahresrückblick, der muss genügen. In dem Artikel findet man bestimmt auch den einen oder anderen ANUS HORRIBILIS. Man liest ja momentan allüberall, dass wir in finsteren Zeiten leben, weil: Krieg, steigende Lebenshaltungskosten, Klimakrise, Nazis, Klimakleber, DIE GRÜNEN, drohendes Tempolimit (wenn der Lobby-FDP-Bonze, der sich derzeit Verkehrsminister nennen darf, es nicht doch noch verhindert bekommt) und überhaupt: GENERATION Z! Will mal so sagen – Probleme werden recht oft zu Chancen, wenn man sich traut, den zu Blickwinkel verändern. Und den Blickwinkel zu verändern bedeutet NICHT, sich nicht treu bleiben zu dürfen; obwohl es einen ganzen Haufen Mitmenschoiden da draußen gibt, denen es ganz gut täte, sich in Zukunft nicht mehr treu zu sein, sondern mal was anderes zu versuchen! Aber das ist MEINE Meinung.
Überhaupt sollte man sich einmal kurz daran erinnern, dass aus Sicht der Journaille nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten sind, weil sich das Entsetzen auf Grund unseres eingebauten Voyeurismus viel besser verkaufen lässt als das gute Gefühl, dass sich doch auch mal was in die richtige Richtung bewegt. Folglich findet man in den Online-Postillen unter Artikeln, welche wahlweise den Voyeur oder das selbstgerechte Arschloch in uns allen bedienen, wesentlich mehr und auch wesentlich garstigere Kommentare, als unter denen, die ein wenig Feelgood-Promotion betreiben. Oder gar nach Introspektion und Reflexion verlangen. Wer lässt sich schon gern den Spiegel vors Gesicht halten? Selbst, wenn es nur ein metaphorischer ist. Dabei ist es ganau das, was ich mir durch manchen Blogpost hier auszulösen wünschen würde – Nachdenken. Und wenn’s nur ein bisschen wäre. Aber da verlange ich vermutlich ein bisschen viel. Okay, manche Posts sind auch einfach nur Geschichten: über das Geschichtenerzählen, meine persönlichen Struggles, Siege und Niederlagen, das Leben und den ganzen Rest. Und somit kann ich zumindest eines für 2024 voraussagen: langweilig oder still wird es hier nicht werden. Dazu liegt mir diese Plattform zu sehr am Herzen.
Sich hier auskotzen zu können, ist manchmal eine Bürde, manchmal eine Notwendigkeit, aber oft ein willkommener Ausgleich zu den Herausforderungen, die sich bereits jetzt am Horizont abzeichnen und die auch 2024 ganz sicher zu einem spannenden Jahr machen werden; wenngleich hoffentlich nicht zu einem ganz so stressigen oder metal zehrenden… Ich sprach dieses Jahr schon ein paar Mal von der unüberwindbaren Barriere der nächsten Sekunde und selbstverständlich habe auch ich keine Möglichkeit, dahinter zu schauen. Und wenn ich’s könnte, weiß ich nicht, ob ich das tun wollen würde. ABER… natürlich versuche auch ich mich an dem einen oder anderen educated/informed guess, weil man halt sowohl im Privat- als auch im Geschäftsleben nicht umhin kommt, Vorkehrungen für Zeiten treffen zu müssen, die noch nicht stattgefunden haben. Obwohl der notwendige spätere Abgleich ex ante – ex post zumeist zumindest irritierte Gesichter erzeugt. Manchmal auch traurige. Man bekommt halt nicht immer, was man haben möchte.
Wenn ich aber nun tatsächlich einen well-informed guess über 2024 abliefern soll, würde ich Folgendes sagen mögen: die Welt als solche bleibt ein unruhiger, Krisengeschüttelter Ort und ich kann nicht mit Sicherheit abschätzen, wie sich dies auf meinen kleinen Teil davon auswirken wird, abseits von auch weiterhin verteuerten Lebenshaltungskosten. Ich plane, mit meinen Lieben nächstes Jahr zwei Mal wegzufahren, weil wir dieses Jahr aus verschiedenen Gründen ganz schön gedarbt haben. Ich werde an meinem Arbeitsplatz auch weiterhin Kämpfe darum ausfechten müssen, auf welche Aspekte meiner Arbeit wer Einfluss haben darf und wer nicht. Es bleibt spannend. Und ich werde eventuell versuchen, mir ein zweites Standbein aufzubauen, für den Fall, dass mein diesbezüglicher Frust sich nicht alsbald signifikant abbauen lassen sollte; wobei ich, momentan noch sehr vage, sowohl Dienstleistungen mit einem Preisschild plane, als auch Pro-Bono-Angebote, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Aber ich werde mir auch wieder mehr Zeit für mein Hobby N°1 nehmen können – darauf freue ich mich besonders! Ansonsten sehe ich beruhigende Stabilität in meinen Beziehungen, ein weiteres Anwachsen meiner persönlichen Souveränität und spannende Aufgaben. Ich bin also privilegiert, weil ohne echte existenzielle Sorgen aber mit vielen Möglichkeiten gesegnet. Bleibt mir nur, euch das auch zu wünschen – außer ihr seid Scheiß-Nazis, dann dürft ihr zur Hölle fahren. Allen anderen in diesem Sinne: guten Rutsch und einen guten Start in 2024.