Alla ricerca di nuove idee – Neue italienische Geschichten N°9

Langsam kann ich die Wehmut schmecken, Freitag Nacht nach Hause fahren zu müssen. Andererseits weiß ich, dass zu Hause auch einige Dinge auf mich warten, die mir – höchstwahrscheinlich – Freude bereiten; und Kopfzerbrechen zugleich. Denn manchmal braucht man frische Ideen für eine neue Projektphase. Manches fällt einem zu, wenn man sich auf die richtige Weise vorzubereiten und dann zu warten gelernt hat. Wie schon des öfteren erwähnt werde ich langsam ruhiger. Nicht wirklich geduldiger, aber wenigstens kann ich so tun, als ob. Auch, wenn’s mich innerlich gerade zerfetzt. Nun treten die Dinge in eine neue Phase und ich muss einiges neu ordnen. Hey, wollte ich den Job nicht so richtig gerne haben? Tja nun… offensichtlich gehören die alltäglichen Detail-Probleme auch dazu.

Andererseits habe ich mittlerweile auch gelernt, Probleme nicht unbedingt als Probleme, sondern eher als Rätsel zu sehen, die gelöst werden wollen. Bei weitem nicht jedes von denen fasziniert mich. Und bei weitem nicht jedes, das mich fasziniert, schaffe ich auf Anhieb. Was aber nichts daran ändert, das Rätsel den sportlichen Ehrgeiz wecken. Überdies war es immer mein Ehrgeiz (der einzige, den ich je verspürt habe – Macht als solche hat mich nie interessiert!), Dinge zu gestalten. Und solche Aufgaben fallen mir mittlerweile immer häufiger zu, teilweise kann ich sie mir sogar selbst suchen. Ist es nicht angeblich so, dass Arbeitnehmer sich mehr Mitsprache bei der Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes wünschen? In meinem Fall muss ich sagen: was die Arbeit an sich betrifft, muss man ein Feld mit mehr Freiräumen sehr aufmerksam suchen. Da nehme ich die Verantwortung, die quasi als Dreingabe kommt tatsächlich gerne auf mich.

Und was ist daran nun italienisch? Die Frage ist berechtigt, denn als ich heute morgen mal wieder meine Bahnen im Pool zog, wollten sich meine Gedanken partout nicht auf die Arbeit einlassen. Ich bemerke jedoch, dass sich einige Konzepte, an denen ich schon länger brüte doch zu verfestigen beginnen, personelle Entscheidungen getroffen wurden, die nun umgesetzt werden müssen und insgesamt wieder deutlich mehr Lust auf die Aufgaben vor mir entstanden ist. Die Bahnen im Pool zwischen 09:30 und 10:30 werden mir dennoch fehlen. Ebenso wie die immer wieder eingestreuten Impressionen von unseren Ausflügen. Es ist schon so, dass wir in diesem Teil der Toskana mittlerweile mehr als nur ein bisschen suchen müssen, um noch „Sehenswürdigkeiten“ zu finden, die wir nicht schon kennen. Allerdings will ich gerne zugeben, dass es manche Orte gibt, die ich immer und immer wieder anschauen kann und will. Aber ab und zu muss man auch einfach mal ein bisschen cruisen, um jene besonderen Augenblicke (im wahrsten Wortsinne) erleben zu können, für die die beste Ehefrau von allen und ich so gerne herkommen (und mittlerweile auch unsere Kinder)…

Und dann fließen alsbald auch wieder die Ideen. Natürlich nicht nur für die Arbeit, denn das wäre – pardon, wenn ich so offen bin – pure Verschwendung. Es gibt so viele andere Dinge in meinem Leben, für die ich ebenso nach frischen Ideen suche. Manchmal muss ich mich allerdings in der Tat selbst an Folgendes erinnern: Wir arbeiten, um zu leben, nicht etwa umgekehrt! Was nicht bedeutet, dass ich nichts leisten möchte. Man lernt nur, dass Leistung und Zufriedenheit nicht immer das Gleiche sind; und dies auch nicht sein müssen. Also bekämpfe ich in den letzten drei Tagen des Urlaubs meine Wehmut (und evtl. auch die meiner Lieben), indem wir nochmal rumfahren und Sachen bzw. Orte anschauen. Ich habe Hoffnung, dass auch das Vertraute mich nochmal inspiriern wird. Ihr werdet es ja hören…

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