Eine kleine Anleitung zum kritisch-sein…

Irgendwie habe ich in den letzten Tagen häufiger beobachtet, dass Menschen, mit denen ich durch diese große, blöde Webseite mit dem Fratzennamen verbunden bin unreflektiert Blödsinn teilen…mal wieder. Dabei ist es so verdammt einfach, die Seriosität eines Artikels, oder auch einer ganzen Webseite zu überprüfen. Und weil ich den Eindruck habe, das manche Menschen hierbei vielleicht doch etwas Nachhilfe brauchen könnten, habe ich eine ganz einfach Anleitung zusammengestellt:

[ACHTUNG – WICHTIG] Wer natürlich meint, auch weiterhin unreflektiert Nazi-Scheiße in meine Timeline spülen zu müssen, den kicke ich ohne weitere Vorwarnung. Ich habe von diesem ganzen „Das-wird-man-doch-noch-sagen-dürfen“-Gesülze nämlich so dermaßen die Schnauze voll, dass ich sonst leider nicht jedermanns körperliche Unversehrtheit garantieren kann. [ENDE]

  1. Quelle überprüfen: Woher stammt der geteilte Artikel? Oft ist die Herkunfts-Webseite leicht ermittelbar. Wenn es einfach nur ein Meme von einer anderen Facebook-Seite ist, wird es schon schwierig mit der Glaubwürdigkeit.
  2. Impressum der Quelle überprüfen: Ist eines vorhanden, gehen wir direkt zum dritten Punkt. Ist keines vorhanden – Artikel sperren, weil er nicht als seriös eingestuft werden kann. Keine halbwegs seriöse Institution hat kein Impressum. (Ist übrigens in Deutschland überdies ein Rechtsverstoß gegen §5 TMG und §55 RStV).
  3. Glaubwürdigkeit des Impressums überprüfen: Nun glauben die ersten, ich sei paranoid, aber hierzu ein kleines Beispiel von heute: jemand verlinkt einen Artikel von der sogenannten „Bundesdeutschen Zeitung“. Deren Impressum findet sich hier: Eine Online-Redaktion in Schweden, eine Adresse unter den Linden, unter der sich laut Google ein Restaurant befindet und eine Telefonnummer, die zwar nach Berlin gehört, jedoch nicht zur Adresse passt…? Schlussendlich die Webseite, die sich den Anstrich einer seriösen Zeitung gibt, etwa nach den bekannten Vorbildern SZ, FAZ, NZZ. Den Untertitel „Qualitätsjournalismus durch Wissensvorsprung“ finde ich angesichts meiner Recherche-Ergebnisse wenig überzeugend.
  4. Autoren recherchieren: zu Journalisten (seriösen ebenso wie tendenziösen) gibt es eine Vita, die in aller Regel Aufschluss über Gesinnung etc. zulässt. Ich habe keine Probleme mit liberalen und echten konservativen Positionen. Nur mit Populismus, Chauvinismus, Rassismus möchte ich nicht behelligt werden.

Oh mein Gott, so viel Aufwand, wenn ich etwas teilen möchte? Aber die haben doch Recht, wir können doch nicht…..! Nein, meistens haben die nicht Recht, sondern nur Angst und Hass im Herzen, die sie überall zu verbreiten suchen. Die von mir oben beschriebene Vorgehensweise dauert ca. 3-4 Minuten und verhindert hoffentlich, dass wir ein 4. Reich bekommen. Das ist es mir immer wert. Denkt mal drüber nach, bevor ihr wieder unreflektiert irgendeinen Dreck verlinkt. Schönen Tag noch.

Auch zum Hören…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert