Das hier wird ein Rant, denn ich habe die Schnauze voll. Ich wünsche mir oft, Menschen wären offener und ehrlicher im Umgang miteinander! Ich wünsche mir auch oft, dass man sich robust Dinge ins Gesicht sagen kann, ohne dass das Gegenüber sofort ausflippt oder sich beleidigt fühlt, denn manche wahrhaftige Dinge, die man sagen muss, sind nicht immer schön – und man kann diese manchmal auch nicht irgendwie wertschätzend formulieren. Insbesondere dann nicht, wenn Fehler gemacht wurden, oder Forderungen gestellt werden, die ungerechtfertigt sind. Ich wünsche mir übrigens auch, dass die Leute auf der anderen Seite einer Kommunikation genauso offen, ehrlich und robust mit mir sind, wie ich das gerne mit Ihnen sein möchte. Ich habe kein Problem damit, wenn mir jemand etwas (verbal) vor den Latz knallt, weil ich einen Fehler gemacht habe, oder weil ich etwa eine Forderung formuliert habe, die Quatsch ist. Ich habe viel häufiger Probleme damit, wenn Menschen vorne rum aufgesetzt höflich sind und hintenrum anfangen zu hetzen oder zu intrigieren – und das passiert da, wo ich arbeite leider gelegentlich. Jedenfall passiert es dort deutlich häufiger als in meinem privaten Umfeld, denn die Menschen, mit denen ich langfristige soziale Beziehungen führe wissen, dass man mit mir ehrlich sein darf. Und bitte nicht um den heißen Brei herumredet – denn ich bin keine Pussy sondern ein No-Bullshit-Guy!

Ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden: ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn man fordert, dass Leute höflich miteinander umgehen sollen und wenn man von allen Beteiligten einer Situation erwartet, sich einer Gewaltfreien Kommunikation zu befleißigen; allerdings erfordert Gewaltfreie Kommunikation, dass ALLE Seiten daran aktiv teilnehmen, bzw. ALLE Seiten die Grundsätze derselben beherzigen! Ich will an dieser Stelle ganz ehrlich sein: ich hasse E-Mails mittlerweile! Das liegt daran, dass ich versuche, auch in E-Mails direkt und – falls nötig – robust zu kommunizieren, um auf Probleme hinweisen zu können. Allerdings kann man meine direkte und robuste Art der Kommunikation auch durchaus missverstehen, WENN MAN DENN UNBEDINGT MÖCHTE! Es ist beileibe nicht so, dass ich da üblicherweise lospoltere wie ein Rumpelstilzchen. Ich formuliere nur manchmal gegebenenfalls relativ scharf und ohne Umschweife. Und damit können manche Leute offenkundig nicht umgehen, bzw. sie benutzen es als Vorwand, mich der Unhöflichkeit und Unprofessionalität zu bezichtigen. Da kann ich ehrlich gesagt nicht mehr drauf! Denn die gleichen Leute reden – hinter meinem Rücken – nicht selten auf höchst despektierliche Weise über mich, ohne mir jedoch jemanls offen ins Gesicht sagen zu können, was sie von mir halten. Und für diese hinterfotzige Bigotterie habe ich keinerlei Verständnis, Energie und Geduld mehr!
Ich bin davon überzeugt, dass man an der Sache hart diskutieren und auch miteinander streiten können sollte, was bedeutet, dass man manchmal Worte wählen muss, die für das Gegenüber vielleicht nicht unbedingt so schön oder nett sind. Aber manche Sachverhalte lassen sich nicht in hübsches verbales Geschenkpapier verpacken, sondern müssen klar benannt werden. Und dieses klare Benennen ist doch tatsächlich für manche Leute, mit denen ich gelegentlich bei der Arbeit zu tun habe, bereits ein Zuviel an Ehrlichkeit. Ich weiß wirklich nicht, ob das anderen Orts genauso ist. Aber zum gegebenen Zeitpunkt habe ich die Schnauze davon voll, jedes Mal einen Eiertanz aufführen zu müssen, weil ich Angst davor haben muss, irgendjemandes Snowflake-Gefühle zu verletzen, wenn ich irgendetwas beim Namen nenne, Goddammit! Es geht mir, wenn ich mich mit gewisser Schärfe äußere so gut wie immer um die Sache; und wenn ich dabei mal persönlich werde, habe ich üblicherweise den Arsch in der Hose, mich dafür zu entschuldigen, denn ich möchte wirklich niemanden verletzen. Aber wenn es so einfach ist, Menschen zum Schmollen zu bringen, dann muss ich mich wirklich fragen, wie manche dieser Menschen es bisher in einem Berufsbild mit so viel sozialem Konfliktpotenzial ausgehalten haben? Denn diese mimosenhafte “Rühr-mich-nicht-an!”-Attitüde passt wirklich überhaupt nicht mit den Anforderungen des Jobs zusammen. Kurz und gut – ich bin mal wieder darauf hingewiesen worden, dass ich böse gewesen sein soll. Doch wenn die ernstgemeinte Schlussformel “Danke für die Aufmerksamkeit” seit Neuestem von jedem Hans und Franz zum Anlass genommen wird, mich als passiv-aggressiv wahrzunehmen, ist das für mich NICHT MEHR AKZEPTABEL! Heult doch; aber kommt damit bitte nicht mehr zu mir. Tschüss!
