Weihnacht, was bist du ein seltsames Fest,
verrückt, so scheint‘s wird der Menschheit Rest.
Sie hetzen, sie rennen, missachten sich ganz,
denken nur an des schönen Scheines Glanz.
Geschenke, Pakete, soviel Stress durch Konsum,
das Gerenne und Gekaufe haut so manchen um.
„Hab ich das Richtige, wird man sich freuen?“
Bange Gefühle unter dem Christbaum dräuen.
Wie wäre es, wir ließen diesen ganzen Mist,
feierten dieses Fest, so wie es eigentlich gemeint
in Liebe zueinander und in Frieden vereint
und wären tatsächlich, nicht nur mit den Lippen, ein Christ.
„Aber die Kinder, die Kinder, sie freuen sich doch,
auf Geschenke und Zeichen, das ganze Drumrum!“
Tönen sie dann alle, mit sehr lautem Gebrumm –
und stürzen geschäftig in den Weihnachtsmoloch.
Was über’s Jahr nicht wirklich harmonisch verläuft,
wird vom Kugeln am Christbaum kaum besser.
Wer glaubt, es hilft wenn man Gaben aufhäuft,
läuft dann vielleicht in ein hübsch verpacktes Messer.
Auch ich hab Familie und Päckchen und Braten und Baum.
Und denk so bei mir, jetzt sehe ich ihn aber kaum;
doch der Geist der Weihnacht kommt trotzdem zu Gast,
wenn im Herzen ihr nur ein Plätzchen ihm lasst.
So ertrag ich meist gelassen das Brimborium,
denn am 26. so gegen Abend ist es schon wieder rum.
Und solange die Menschen ihre Freude dran haben,
geht’s auch nächstes Jahr weiter – mit neuen Gaben.