Ich plaudere hier üblicherweise nicht über meine Arbeit, weil sie sensible Bereich berührt, die in einer öffentlichen Kommentierung nichts verloren haben. Doch um noch einmal auf das zu rekurrieren, was ich bereits gestern ausgeführt habe: ich laufe am Limit und einen gewissen Anteil daran hat auch das, was ich nun schildern möchte.
Im Rahmen meiner Arbeit gibt es einen Ort, an welchem es mir mittlerweile zunehmend schwerer fällt, meinen Dienst zu versehen. Einerseits, weil es dort ein paar Kollegen (bei weitem nicht alle, aber doch genug, um es problematisch zu machen) gibt, die ihre Arbeit nicht richtig erledigen und dann auch noch die Frechheit besitzen, sich in die meine einzumischen, weil sie meinen es besser zu können. Ich überlasse die Beurteilung meiner Verrichtungen zumeist anderen, weil Eigenlob stinkt und es zudem an dieser Arbeitsstelle Leute gibt, die das dort Verlangte tatsächlich besser können, als ich. Andererseits findet die Tätigkeit dort in einem unüberschaubaren Feld der Beliebigkeit statt, weil es bei vielen Detailfragen an sinnvollen Vorgaben mangelt und ein Management der Prozessqualität schlicht nicht stattfindet. Der daraus resultierende Umstand, das auf ein und denselben Sachverhalt von drei Kollegen drei vollkommen unterschiedliche Reaktionen erfolgen können, ist der Ergebnisqualität nicht unbedingt zuträglich.
Noch wesentlich problematischer ist aus meiner Sicht jedoch die, zumindest subjektiv gefühlt, vollkommene Führungslosigkeit. Es wird lediglich auf, von Außen vorgetragene Beschwerden reagiert, indem diese ungefiltert und unhinterfragt auf den jeweiligen Kollegen abgewälzt werden. Es gibt keine Rückendeckung, allerdings auch keinerlei regulierendes Eingreifen bei offensichtlichen Fehlern und kein sinnvolles Feedback hinsichtlich der geleisteten Arbeit. Vulgo bräuchte es niemanden, der in diesem Büro sitzt, es sei denn, man findet, der Job sei gut erledigt, wenn dauernd nichtssagende Tabellen und Aushänge generiert werden, die für das dort eingesetzte Personal weder einen strukturierenden Charakter, haben noch irgendwie sonst hilfreich sind.
Es versteht sich wohl von selbst, dass dieser Zustand höchst unbefriedigend ist, wenn man einen gewissen Anspruch an die Qualität der eigenen Arbeit stellt. Und den zu erfüllen, ist unter solchen Rahmenbedingungen nur sehr schwer möglich. Leider kann ich aus meiner Position nur sehr geringen Einfluss nehmen; selbst mein Dienstherr tut sich schwer, hier etwas zu ändern, das die dortige Arbeit in einer kooperativen Struktur besonderer Art erbracht wird und meine Mitarbeit darin gegenwärtig obligat ist.
Bisher habe ich damit dann und wann gehadert, wenn der Tag mal wieder besonders schlecht war, doch jetzt, da ich auch sonst unter erheblichem Druck stehe, ist meine diesbezügliche Frustrationstoleranz bei nahe Null angelangt. Eigentlich warte ich nur noch darauf, dass irgend jemand wieder versucht auf meinem Rücken zu prokrastiniren, oder auf meine Kosten Scheiße baut und dann eskaliere ich, denn ich habe den Kanal von dem dort gezeigten Maß an Unprofessionalität endgültig voll.
Mal schauen, wie das ausgeht, ich wage derzeit keine Prognose.