Heimkehr nach Politistan…

Ich war drei Wochen weg. Drei Wochen in Italien. Drei Wochen fern von meinem üblichen Maß des Internetgebrauchs. Drei Wochen fern der Nachrichten und vor allem des Wahlkrampfes. Nun komme ich heim; und obschon ich darüber nachgedacht habe, weiß ich keinen Deut besser als zuvor, welcher dieser selbstverliebten, vom Subsystem „Politik“ bis zur Unkenntlichkeit des Menschseins dressierten leeren Hüllen voller unnötiger, verlogener und Daseinsentfremdeter Propaganda ich meine Stimme geben soll. Oder besser, welcher Agenda ich zustimmen mag, die zu repräsentieren diese Repräsentatoren die Stirne besitzen?

Eigentlich keiner und damit beginnt ein Dilemma, dass unsere Demokratie, so sie diesen Namen denn überhaupt noch verdient, nicht besser machen wird. Denn unabhängig davon, ob es am Schluss dieser Farce Rot-Grün (Oh je!), Rot-Rot-Grün (Gott behüte!), Schwarz-Gelb (Bitte nicht nochmal!) oder Schwarz-Rot (Ach du liebes Lieschen!) heißen muss, wird es vermutlich mehr Nichtwähler, sicher aber mehr Protestwähler geben. Und solche so genannten Alternativen wie die Anti-Euro-Partei (das Rad der Geschichte kann man nicht zurück drehen!), die Piraten (das Rad der Geschichte kann auch nicht mit Gewalt schneller gedreht werden und wir sind für liquid democracy einfach noch nicht reif!) oder irgendwelche Kräfte vom äußersten Linken oder rechten Rand sind als Stimmenfänger bestenfalls ein Symptom für das wohl endgültig erreichte Verfallsdatum unseres politischen Systems.

Eigentlich ist es Zeit, mal wirklich über Alternativen nachzudenken, die sich nicht in den Ritualen des Status Quo zerreiben lassen. Viel Spaß beim Wählen!

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