Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…

…dass ich so grüblerisch bin? Gemessen am Zustand der Welt geht es mir objektiv nämlich immer noch verdammt gut. OK, meckern geht immer. Mein Impftermin ist durch die Quarantäne flöten gegangen und meine Laune ist mittelobermies. Könnte evtl. daran liegen, dass ich mir derzeit dezent verarscht vorkomme. Das will ich hier zunächst aber gar nicht weiter ausführen, sonst müsste ich euch wegen der Geheimhaltung alle erschießen; aber die Munition ist alle. Zusammengefasst: objektiv ordentlich vs. subjektiv unterirdisch. Klingt das nach Depression? Na ja, vielleicht ein kleines bisschen…

Eigentlich ist die Überschrift gelogen. Ich weiß, warum ich so grüblerisch bin. Es ist einfach Teil meiner Natur. Hatte ich im letzten Post nicht etwas über den problematischen Begriff ICH referiert? Ja hallo habe ich das! Neue Frage: Wenn’s kein ICH gibt, wie kann’s dann ein Grübeln über Träume, Ziele, Sorgen etc. geben. Wenn ICH nicht existiert, sind auch die auf ICH bezogenen Probleme nichtig – oder? ODER? Tja. Die Kognitionswissenschaft und die Psychologie sind halt doch zwei unterschiedliche Disziplinen. Und wenn ICH, so wie Kultur, Religion, etc. eher ein Prozess anstatt eines statischen Konstruktes zu sein scheint (jede Person, die sich schon mal WIRKLICH in Selbstreflexion geübt hat, weiß das im tiefen Grunde ihres Herzens), so realisiert sich unsere Persönlichkeit im Vollzug dieses Prozesses. Wir sind nicht nur, indem wir DENKEN (Descartes: “cogito ergo sum”), sondern indem wir unsere Realität aus unseren Wahrnehmungen ständig re-konstruieren (stark verkürzte Beschreibung) – und dabei lernen, bewusst zu WOLLEN (Schopenhauer: “Kann der Mensch wollen, was er will?”). Oder besser: dies zu unterlassen, wenn das Wollen destruktiv wird. Wenn also aus dem Ego ein EGO zu werden droht (was in der Realität den Meisten irgendwann passiert).

Das Problem ist Folgendes: ich weiß, dass ich an diesem Punkt bin, an dem mein Wollen zu einem Problem zu werden droht, weil sich eine gewisse Gier meiner bemächtigt. Die Gier nach einem unklaren MEHR… ja, aber mehr wovon eigentlich? Kohle vielleicht? Aber Geld ist doch letzten Endes nur ein Mittel zum Zweck. Allerdings eines, dessen Besitz zugegeben die kleinen Dämonen der existenziellen Sorge recht gut zu besänftigen weiß. Dann eventuell Einfluss? Also die Möglichkeit, Dinge und Prozesse nach meinem Bilde gestalten zu können? Oh, das ist ein gefährliches Terrain. Denn aus Einfluss wird gelegentlich Macht. Und aus Macht erwächst in aller Regel nichts Gutes, weil diese nicht nur zum GEBRAUCH sondern leider auch zum MISSBRAUCH geeignet ist. So komme ich zu dem Punkt, da mir klar wird: ja ich möchte gestalten und dafür auch Verantwortung übernehmen! Aber ich weiß nicht, ob, bzw. wie viel Macht ich innehaben möchte. Vielleicht wäre ich zu schwach, sie nur zu gebrauchen? In jedem Fall weiß ich, dass ich Lehren möchte. Denn Lehren ist – zumindest so, wie ich es zumeist tue – wie Geschichtenerzählen. Und das ist meine wahre Leidenschaft. War es immer und wird es immer sein!

Daraus erwächst für mich allerdings ein Dilemma: wo ist der Ort, an dem ich dieser Leidenschaft (auch wenn sie meine Leiden schafft) produktiv frönen kann, ohne mich verschiedenen Anfechtungen ausgesetzt zu sehen? Und diese beinhalteten in letzter Zeit die Forderung nach (unnötigem und gegenwärtig überdies medizinisch unsinnigem) Präsentismus. Ferner das Störfeuer anderer Protagonisten, die mit meiner Art, die Dinge anzugehen nicht zufrieden waren. “Das haben wir schon immer so gemacht!” ist das beste Beispiel für langsam oder unzureichend lernende Organisationen; und diese verbrennen ihre beste Ressource – nämlich ihre Mitarbeiter – unnötig schnell durch Desillusionierung und Unzufriedenheit. Doch ein solcher, unzufriedene Geist beginnt alsbald, nach den sprichwörtlichen “Kirschen in Nachbars Garten” zu suchen. Worin das mündet, muss ich hier vermutlich nicht weiter ausführen.

Ich suche nicht nach ungefragt erteilten Ratschlägen; obschon ich manchen Menschen durchaus zuhöre. Ich lese ja aber auch keine Ratgeberbücher vom Grabbeltisch, sondern möchte mir meine (informierte) Meinung selbst bilden dürfen. Gerne auch im Diskurs. Ich muss hier nur einfach meinen Frust und meine Grübelei auf die digitale Leinwand gießen, weil mir das gut tut. Wie schon mal irgendwann gesagt: es ist ein bisschen wie öffentliche Therapie. Ein Schüler hat heute im Distanzunterricht angemerkt, dass morgen ja der “Tag der Arbeit” sei. Ich werde diesen auf meine Art begehen – durch (wenn auch nur geistige) Arbeit! Und wahrscheinlich kippe ich mir dabei ein, zwei Hopfenkaltschalen auf die “Internationale” hinter die Binde. In diesem Sinne: FREUNDSCHAFT!

New Work N°7 – Gimmicks rule?

Es ist, wenn man sich mit der Angelegenheit mal eine Weile befasst hat, ziemlich bald klar, dass Gimmicks in der Arbeitswelt als symbolische Währung für Status, Standing, etc. in Organisationen missverstanden – manchmal auch missbraucht – werden, obschon sie doch eigentlich nur Werkzeuge sind (bzw. sein sollten) , mit denen sich Arbeit etwas effizienter gestalten lässt; durch bessere Erreichbarkeit etwa. Weshalb mein Arbeitgeber mir ein Smartphone stellt, welches mir im Gegenzug Zugriff auf die Unternehmenskommunikation gestattet. Er nutzt dafür ein vergleichsweise einfaches Gerät aus der Samsung XCover-Serie. Ich mag das Teil, denn es ist robust, bietet für den Administrator zusätzlichen Schutz vor Malware, etc. und macht ebenso klaglos wie zuverlässig, was es soll. Schönes Ding.

Ich höre in meinem Hinterkopf gerade Stimmen; die eine Fraktion sagt “Wie? Mit so einem popeligen Teil lässt du dich abspeisen…?” Die Andere fragt wahrscheinlich, warum ich ein Smartphone brauchen sollte, andere Leute (z.B. sie selbst) sind doch viel wichtiger. Beide machen den gleichen, oben schon erwähnten Fehler: sie verwechseln Schein und Sein. Soll ich ehrlich sein. Am Anfang habe ich mir keine Gedanken drüber gemacht, wie wenig teuer, prestigeträchtig, etc. das Dings ist, sondern habe mich gefreut, dass ich nicht für jede Mail in mein Büro laufen muss.. Der Prestige-Gedanke hat sich übrigens immer noch nicht eingestellt. Aus oben genannten Gründen. Hochglanzpolierte Oberflächen sind nämlich nach meiner Erfahrung meistens genau das: oberflächlich glänzend, aber auch nicht mehr! Mal davon abgesehen, dass ich mir auch privat nie irgend so ein schweineteures High-End-Gerät kaufen würde. Mir erschließt sich bei durchschnittlichen Nutzungsprofilen der allermeisten Konsumenten nicht wirklich, wofür sie die überstylte, überdimensionierte Taschwenwanze brauchen sollten. Die meisten nutzen die Dinger doch eh nur zum Zocken, Fotografieren, ein bisschen surfen und Messengern. Dafür langt auch mein privates Galaxy A41.

Ich werde ja nicht müde, zu sagen dass das Phone halt nur so smart wie sein Benutzer sein kann; bezogen darauf tragen sehr viele Leute einen Supersportwagen in der Tasche, wo ein Minivan locker gereicht hätte. Und das Statusargument werde ich hier nicht gelten lassen. Denn tatsächlich konstituiert sich Status völlig anders, als durch überflüssige sichtbare Zeichen. Aber auch das zu lernen wird dir Menschheit noch eine ganze Weile brauchen. Für mich wird derweil immer wichtiger, auf welche Weise ich irgendwelche Apparate, Apps, etc. produktiv nutzen kann. Zum einen, weil privat, wie auch beruflich ein endliches Budget zur Verfügung steht; und zum anderen, weil ich keine Lust darauf habe, mir meinen Arbeitsplatz (egal ob im Home- , oder im Workplace-Office) mit unnötigem Tinnef vollzustellen. Da hat sich in meinem Kopf in den letzten Jahren ein gewisser Wandel vollzogen. Früher war ich doch manchmal schon arg verspielt, und ließ mich leicht zu irgendwelchen Dingen hinreißen. Heutzutage bin ich etwas weniger Affekt-inkontinent, dafür jedoch zielgerichteter bei Anschaffungen. Insbesondere, wenn’s um Spielzeuge geht, deren Nutzen sich erst noch herausstellen muss.

Zugegeben: ich bin bis heute nicht frei von einer gewissen Spielfreude und der stetigen Suche nach etwas Neuem, das mir helfen könnte, meine Kreativität besser zu entfalten. Man rennt dabei gelegentlich in Sackgassen und verbrennt etwas Geld. Doch im großen und ganzen bemerke ich, dass weniger tatsächlich mehr ist. Neulich haben sich meine Schülerinnen und Schüler ein bisschen über ein Bild aus meinem Home-Office lustig gemacht, weil nur zwei Monitore, ein Festnetztelefon und ein einsames Mikro draufstehen. Die sind halt noch arg jung. Das wichtigste Gimmick auf meinem Home-Office-Desk ist derzeit ein Kalender, bei dem man durch zufälliges Aufblättern Fragen erzeugen kann; hier ein Ergebnis:

Übrigens wirklich eine geile Frage…

Womit wir an der Frage angelangt wären, was ein Gimmick eigentlich ist? Der Tech-affine Typ in mir (wie auch in vielen anderen) denkt dabei natürlich spontan an irgendwelche elektronischen Spielzeuge, Apps, Software, etc. Wie unglaublich kurzsichtig. Das Bild oben zeigt ein Device, dass trotz der einfachen Ausführung ziemlich smart ist. Smarter jedenfalls, als die meisten Phone-User! Nicht das Dingliche an sich macht einen Gegenstand zum Gimmick, sondern die Arten, auf die man diesen benutzen kann. Und oft findet man die spannendsten erst durch ausprobieren. Der wirkliche Wert eines Devices liegt in dem, was wir mit dem Ding anstellen, nicht im Ding an sich. Je mehr sich die Menschen das wieder ins Gedächtnis rufen, desto früher kommen wir vielleicht wieder zu mehr Nachhaltigkeit. Ich fände es zudem ziemlich erfrischend, wenn wir anfingen, darüber nachzudenken, was wir wirklich brauchen – nicht nur bei der Arbeit, sondern überhaupt – und weniger Wert auf Oberflächen zu legen; denn die sind allesamt vergänglich. So, wie wir! In diesem Sinne wünsche ich eine produktive Woche. Apropos – Produktivität…was ist das eigentlich?

Symbolik für Anfänger – Part 2

Ich hatte gestern über die Synonymisierung von Fortschritt und Konsum gesprochen, welche das Werbedauerfeuer der letzten 100 Jahre in unseren Köpfen hat entstehen lassen; und von der wir uns nur sehr schwer lösen können. Was im Privatbereich gilt (und nebenbei desaströse Auswirkungen auf das hat, was wir “öffentliche Meinung” nennen, doch dazu ein anderes Mal mehr), findet aber natürlich im Kontext der Arbeitswelt genauso statt. Ein ZON-Artikel im letzten Sommer (sorry, Paywall) titelte denn auch so schön: “Ich habe einen Bullshitjob in einer Bullshitbranche.”. Da ging es eigentlich darum, dem Begriff Systemrelevanz und dem für manche Menschen daraus resultierenden Gefühl der Nutzlosigkeit ihrer eigenen Tätigkeit nachzuspüren. Man könnte, nicht ganz zu Unrecht sagen, dass ein Job, der einem Spaß macht und Erfüllung bringt purer Luxus ist, und das Broterwerb nun mal mit negativen Dingen zu tun hat, wie etwa, irgendwann irgendwo sein zu müssen, um dort irgendwas tun zu müssen. Oder wir reden weiter über Zeichen und ihre Wirkung.

Wir Menschen lassen uns gerne von einem besonderen Zeichen blenden: man nennt dieses gemeinhin Geld. Den Besitz einer, eher willkürlich definierten Mindestmenge davon bezeichnen wir als Wohlstand. Aber was ist Geld eigentlich? Es ist das Versprechen, Waren im Gegenwert der gegebenen Summe beziehen zu können. Geld ist damit ein Symbol für Kaufkraft. Entstanden ist es, weil es irgendwann zu mühsam wurde, mit einem Korb Hühnereier zum Schmied zu gehen, um den Pflug reparieren zu lassen. In einer komplexen Welt, wie unserer ist es als symbolisches Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen einfacher zu handhaben, als Naturalien. Aber ist genauso manipulierbar, wie es manipulativ ist. Um die Manipulierbarkeit und das sinnlose Generieren von Fiat-Geld soll es hier nicht gehen. Sondern um den manipulativen Aspekt dieses Symbols.

Wir neigen, dem Calvinismus sei hier zumindest teilweise Dank immer noch dazu, den Wert einer Person an der Höhe ihres Einkommens festmachen zu wollen. Insbesondere unter Menschen, die sich selbst als Leistungsträger sehen wollen, ist derlei Gang und Gäbe. Unter ethischen Aspekten ist das natürlich genauso Kokolores wie die finanzmathematische Berechnung des Wertes eines Menschenlebens. Passiert trotzdem. So wie wir Konsum mit Fortschritt verwechseln, missinterpretieren wir ein hohes Salär als Indikator für große Leistung; oder, noch schlimmer, als Hinweis auf den Wert des Empfängers für die Gesellschaft. Das Problem ist, dass wir Menschen allesamt eine mehr oder weniger starke, narzisstische Ader haben und derlei inhaltsloses Geschwätz nur zu gern als Wahrheit akzeptieren. Was dazu führt, dass auch die unzulässige Synonymisierung von Kaufkraft und gesellschaftlichem Wert uns in vielerlei Hinsicht funktional beeinflusst.

Systemtheoretisch betrachtet reproduzieren sich solche mentalen Landkarten innerhalb jeder komplexen Organisation von Generation zu Generation, weil Machtstrukturen der landläufigen Annahme nach für das Gefüge jeder Organisation von Bedeutung sind und sich Macht am einfachsten durch das Symbol Geld ausdrücken lässt. Ein dabei gemachter, äußerst fataler Fehlschluss ist, dass man wiederum Symbole für die Entscheidung heranzieht, wer Machtpositionen besetzen darf; nämlich Papierqualifikationen wie Zeugnisse, Urkunden, etc., die, dem gesellschaftlichen Konsens folgend ein bestimmtes Maß an Können und Wissen repräsentieren sollen. Weil man an die ikonische Messbarkeit indexikalisch kodierter Kompetenzen glaubt. Sei’s drum. Es gibt da dieses Meme im Internet, dass man auch mit Hochschulabschluss dumm wie drei Meter Feldweg sein kann. Bezogen auf tatsächlich messbare Kompetenzen (die gibt es) ist das Blödsinn, denn jemand, der ein entsprechendes Zeugnis erworben hat, hat damit auch bewiesen, dass er die dort beurteilten Kompetenzen zumindest bis zu einem gewissen Grad beherrscht / besitzt.

Was ist jedoch so gut wie nie Bestandteil solcher Prüfungen? Menschliche Qualitäten, Kreativität, Improvisationstalent, Stresstoleranz, Führungsverhalten etc. werden, wenn überhaupt, nur implizit abgebildet. Was dazu führt, dass ich mir mit einer rein symbolisch motivierten (also an Hand der Papierlage getroffenen) Entscheidung ganz leicht einen Soziopathen auf eine Schlüsselposition setzen kann. Also stimmt das Meme doch wenigstens ein bisschen. Jetzt rufen, nicht ganz zu unrecht, die Personaler “Aber dafür gibt’s doch Assessment-Center und Vorstellungsgespräch!”. Ihr wisst aber schon, dass Soziopathen ganz fantastische Schauspieler sein können und eure Menschenkenntnis nie so gut ist, wie ihr glaubt…? Noch immer verlässt man sich nämlich viel zu gerne auf sein tolles Näschen, anstatt auf psychologisch und sozialwissenschaftlich recht gut validierte Messinstrumente. Na ja, das muss jeder selbst wissen.

Damit man mich bitte nicht missversteht: es gibt jede Menge gute Führungspersonen, die sich tatsächlich um ihre Mitarbeiter kümmern, Entwicklungspfade unterstützen, bei Krisen moderierend und tolerierend wirken, statt fordernd und sanktionierend. Die mit der Zeit gehen und auf Äußerlichkeiten nicht so viel Wert legen. Und trotzdem – für jede gute Führungsperson gibt es nach meiner Erfahrung eine toxische. Toxisch in dem Sinne, dass sie durch Druck zu führen versucht und mehr Wert auf Symbolik legt, denn auf das, was tatsächlich getan / geleistet wird. Und natürlich kommt dann auch noch das gute alte “net g’schennt isch g’nug g’lobt!” zum Tragen. Wenn ich so was höre, kann ich nicht annähernd so viel fressen, wie ich kotzen möchte! Was aber für Führungspersonen gilt, möchte ich für die “lieben” Kollegen genauso verstanden wissen. Soziales Trittbrettfahren, Mobbing, Intrigen, Lorbeeren für anderer Leute Arbeit einstreichen; all dass sind auch auf der gleichen ebene leider keine Unbekannten. Das sind dann die “Kleiderständer” von denen ich gestern sprach.

Das ich mit diesen Beobachtungen nicht alleine stehe, also am Ende der Synonymisierung von vorzeigbarem Zertifikat und tatsächlicher Leistung für die jeweilige Organisation, zeigt die weiter oben erwähnte Feststellung, “Ich habe einen Bullshitjob in einer Bullshitbranche.” Denn zu viel Toxizität am Arbeitsplatz tötet letztlich die Motivation, die Loyalität und damit die gute Arbeit! Also z. B. solche Dinge wie zu viele talentlose Selbstdarsteller, die ihre Arbeit auf andere abwälzen, und dafür beim Boss auch noch die Anerkennung bekommen. Zu wenig Freiräume und zu viele Restriktionen, die Flexibilität und Kreativität killen. Der Kampf um Ressourcen. Vollkommen unterschiedliche Zielvorstellungen und Maßgaben. Und noch manches mehr.

Ich beginne gerade meine Prioritäten neu zu sortieren. Und ich muss leider feststellen – ich bin im Moment nicht zufrieden. Mir ist bewusst, dass das zum Teil an Rahmenbedingungen liegt, auf die keiner im Hause einen Einfluss hat. Auch tradierte Handlungsweisen, die es in jeder komplexen Organisation gibt spielen eine Rolle. Bekannterweise sterben schlechte Angewohnheiten langsam. Und natürlich wirft einem niemand Geld einfach so nach, um “mal was auszuprobieren”; auch, wenn es nur ein Symbol ist. Am Ende des Tages brauchen alle was zu beißen auf dem Tisch, ein Dach über dem Kopf und was zum anziehen. Allright, bin ich absolut einverstanden mit. Aber wenigstens mal über “das machen wir schon immer so” nachdenken wäre doch schon ganz schön. Ist nämlich immer noch der Satz, der weltweit die meisten Menschen umbringt – und vermutlich auch die meisten produktiven Mitarbeiter frühzeitig verscheucht… Wir werden sehen. Ich wünsche schon mal viele dicke, bunte Eier!