Bloggen, so wie ich es betreibe, ist eine ziemlich persönliche Angelegenheit und es ist immer ein bisschen wie eine Gratwanderung. Einerseits möchte man natürlich auch ein persönliches Echo in den Rezipienten auslösen, andererseits begibt man sich stets in Gefahr ein bisschen zu viel von sich selbst Preis zu geben. Wir leben in einer Zeit, in der man sich mit kritischen Anmerkungen zum Tage nicht NUR Beifall verschafft…
Trotzdem ist es mir wichtig kund zu tun, wie es kommt, dass ich im Moment wieder so viel Output produziere: Zum einen hat sich die Situation meiner Mutter, die nun in einer betreuten Wohnanlage lebt stabilisiert und ich habe den Eindruck, dass sie wenigstens wieder etwas neuen Lebensmut geschöpft hat. ich kann nicht mal im Ansatz ermessen, wie das ist, jemanden zu verlieren, mit dem über 60 Jahre seines Lebens zugebracht hat. Meine FRau und ich sind gerade mal knapp 23 zusammen und ich wüsste nicht, wie das gehen sollte. Und bei Leibe nicht nur wegen unserer Kinder!
Neben dieser durchaus positiven Entwicklung genieße ich aber auch gerade mal die Gelegenheit, ein paar Tage wirklich Ruhe zu haben. Alle paar Jahre schickt mich meine Gattin auf Urlaub, wenn sie merkt, dass ich mal wieder am Rädchen drehe. Und darum weile ich derzeit im schönen Sonthofen im Oberallgäu. Ist nett da. Eine Landschaft, die zum Laufen und zum Fotografieren anregt. Jede Menge Ruhe zum Lesen und Schreiben. Und das Bier schmeckt mir auch. Ich empfehle – weil gerade eines neben mir steht und ich überdies bekennender Starkbier-Fanatiker bin – den „Doppelhirsch“ von der Sonthofener Privatbrauerei „Der Hischbräu“. Ein überaus süffiges, dunkles Bockbier mit 18,5% Stammwürze und 7,2% Alc.
Man muss manchmal raus, um zu sich selbst zurückfinden zu können. Funktioniert anscheinend ganz gut. In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Abend, eine gute Zeit, Langmut und Kraft. Wir sehen uns!
PS: Für all jene, die jetzt auf mich Egosau schimpfen und meine Frau bemitleiden, die mit den Blagen allein zu Hause sitzen muss; sie kriegt ihren Ausgleich im Spätsommer. Da ist es draußen auch noch viel schöner… 😉