Doch anstatt zu fragen, warum nicht das Richtige getan wird, nämlich die Probleme einfach anzugehen und dafür wertschöpfende, nachhaltige Strukturen zu schaffen, schauen wir dabei zu, wie man unsere Bürokratie noch mehr aufbläht (viel zu spät und viel zu wenig hat man in unser Zuwanderungswesen investiert), anstatt Projekte zu schaffen und zu unterstützen, die tatsächlich Integration bewältigen. Sprachkurse, Staatsbürgerkurse, schnelle, unbürokratische Assimilation in den örtlichen Arbeitsmarkt, etc. Diese Projekte findet man in den Kommunen, auf der Mikroebene unserer Gesellschaft, direkt bei den einzelnen Menschen. Dorthin müssen Ressourcen fließen, nicht, wie jetzt, in machthungrige, lediglich auf Selbsterhalt bedachte Behördenapparate, deren Innovationsfähigkeit und Kreativität gegen Null konvergieren. Nur Menschen schaffen Lösungen für menschliche Probleme!
Wie sehen, dass es falsch läuft, wir wissen instinktiv, dass etwas gewaltig nicht stimmt im Staate Deutschland, doch bevor man sich selbst darin involviert, diese Probleme zu lösen, vielleicht mit anzupacken und so herauszufinden, wie diese Menschen so sind und warum sie tatsächlich hergekommen sind, lehnt man sich in seinem Sessel zurück und krakeelt – in der rechten die Fernbedienung, in der linken eine Pulle Bier – „Jawoll, raus mit dem Lumpenpack!“. Wenn man ein bisschen aktiver ist, nimmt man die Pulle Bier mit, geht mit ein paar Kumpels zur örtlichen Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber und schiebt dort ein bisschen Randale. Oder man demonstriert als PEGIDA-Anhänger pauschal gegen alles, was mit der anderen Religion zu tun hat. Klingt für mich ein bisschen nach Bauernkrieg und Inquisition. Ich dachte ja, wir hätten das Mittelalter lange hinter uns gelassen, aber in so manchem Kopf herrscht wohl doch noch Finsternis…?
Drei Missverständnisse: Erstens sind bei weitem nicht alle Flüchtlinge Muslime. Zweitens sind übrigens auch alle Flüchtlinge zuallererst Menschen und erst danach etwas anderes, wie z.B. koptische Christen. Und drittens ist Kultur ein stets im Wandel begriffener, dynamischer Prozess. Andernfalls lebte ich noch im Heiligen Römischen Reich deutscher Nationen und wäre kein lutherisch-reformierter Protestant (zumindest den Papieren nach), würde nicht einem von mir selbst gewählten Handwerk nachgehen und hätte wahrscheinlich auch gar keine Möglichkeit, mich über dieses Medium hier (also das Internet) zu äußern. Ich bezweifle nämlich, dass mir in einem monarchischen Feudalstaat das Recht zur freien Meinungsäußerung zustünde. Aber wenn ich mir diese dämlichen Rechtsaußenkrakeeler Poggenburg und Höcke so anschaue, wäre das ja vielleicht gar nicht mal das Schlechteste.
Übrigens sind auch Wanderungsbewegungen großer Menschenmengen nichts Ungewöhnliches, oder habt ihr noch nie was von der Völkerwanderung gehört? Wie dem auch sei, wer diesen Rattenfängern auf den Leim geht, ist selber schuld, wenn er irgendwann auch selbst deportiert wird; oder was auch immer… Nationalistisch-völkisch motivierter Hass kann sich auch ganz schnell andere Ziele suchen und das betrifft dann jeden, der nicht auf Linie ist. Vielleicht gibt es dann Umerziehungscamps für Dicke (Stichwort Volksgesundheit), oder für gewalttätige Dummköpfe (ich weiß zwar nicht, wo sie dann ihre „Sturmtruppen“ hernehmen wollen, aber da wird sich schon was ergeben, oder?), oder vielleicht auch für Frauen, die keine Lust haben, Kinder zu kriegen…? Wer jetzt anfängt und es toleriert, wenn fehlgeleitete Mitmenschoiden mit dem Finger auf andere zeigen und versuchen, diese zu tyrannisieren, der macht sich bereits mitschuldig an allem, was danach noch kommt! Aber in Deutschland 1945…überall nur Antifaschisten, die ja gar nicht gewusst haben, was die Nazis so treiben, nicht wahr…?
Keine verdammte Handbreit Boden darf man Menschen noch geben, die im Internet rassistischen Mist teilen, auf Demos anderen Menschen ihr Daseinsrecht absprechen und überall bedrohen, mobben, verletzen und hetzen. KEINE VERDAMMTE HANDBREIT! Und was machen die Menschen rings um mich herum? Zucken mit den Schultern und machen weiter, als wenn nix wäre. Unser Problem sind nicht die Flüchtlinge als eine Gesamtheit, die es so nicht gibt, weil sie aus vielen Gründen aus vielen Herren Ländern zu uns gekommen sind. Unser Problem ist ein Staat, der sich nicht drum kümmert und nur verwaltet, anstatt Integration zu leben. Der sich mit sich selbst beschäftigt (Wahlkampfjahr!), anstatt die Problemfälle schnell und gezielt auszusortieren und abzuschieben, was ich ausdrücklich befürworte. Doch dazu müsste man Geld in die Hand nehmen, dass aber die neoliberalen Lobbyverbände viel lieber in private Taschen stecken möchten. Und weil Geld nun mal die Welt regiert, fließt dort noch mehr Geld hin, wo eh schon welches ist.
Part 5 morgen…